Normalerweise bemühen Trainer sich im Vorfeld einer wichtigen Partie oft der Floskel, man müsse «auf sich selbst schauen». Nicht so Franco Foda. Der Übungsleiter des FC Zürich sagt vor dem Rückspiel in der 2. Qualifikationsrunde der Champions League (Hinspiel 2:3) offen und ehrlich: «Wir haben viele Spiele von Karabach geschaut. Das Team spielt immer offensiv, egal ob zuhause oder auswärts. Es wird wichtig sein, dass wir gut verteidigen. Aber wenn wir in Ballbesitz sind, müssen wir die Räume, die sie auch hergeben, dementsprechend bespielen.»
An der Medienkonferenz wird er allerdings doch noch zu teaminternen Themen befragt. Zuletzt sorgte die Formation für viele Diskussionen, mit einer 3er-Abwehrkette schien die Mannschaft besser zu funktionieren als mit 4 Verteidigern. Foda will davon nichts wissen: «Letztendlich geht es darum, welche Ideen und Prinzipien du hast. Das ist unabhängig vom System.»
Dzemaili wird wohl fehlen
Egal in welchem System der FCZ agieren wird, wohl nicht dabei sein wird Blerim Dzemaili. Er plagt sich mit muskulären Problemen (Adduktoren) herum. Dabei hatte Foda bereits beim Ligaspiel gegen Luzern «das Rückspiel in der Champions-League-Quali im Kopf» gehabt, schonte mehrere Spieler, darunter auch Dzemaili. Der Routinier kam aber in der Schlussphase doch noch rein, weil es noch immer 0:0 stand. In der Folge zog er sich die Verletzung zu.
Auch ohne Dzemaili wird der FCZ am Mittwoch die Möglichkeit haben, die 2:3-Hypothek aus dem Hinspiel in Baku zu korrigieren. Dort hatte sich Zürich in der 2. Halbzeit nach einem 0:2-Rückstand aufgerappelt und die Chance auf das Weiterkommen erhalten. Soll das gelingen, muss Foda mit dem FCZ seinen ersten Sieg einfahren.
Gruppenphase winkt
FCZ kann sich mit einem Weiterkommen die Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase sichern: Denn wenn sich die Zürcher gegen Karabach durchsetzen, stehen sie in der 3. Runde der CL-Quali. Sollten sie dort verlieren, stünden sie in den Playoffs zur Europa League und könnten selbst bei einer Niederlage in der Conference League antreten.