Glück hat die Schweizer Nachwuchs-Nati bereits gebraucht: Der 1:0-Sieg im zweitletzten Quali-Spiel gegen Bulgarien entstand durch ein irreguläres Tor von Fabian Rieder – die 3 Punkte waren wichtig und hielten das Team im Rennen um einen Platz an der EM 2023 in Rumänien und Georgien.
Viel (fremdes) Glück hätte die Schweiz derweil benötigt, dass Direktkonkurrent Niederlande beim Fussballzwerg Gibraltar (Torverhältnis: 0:32) ausrutscht. «Oranje» hielt sich am Dienstagabend aber mit einem deutlichen 6:0 schadlos und übernahm wieder die Tabellenführung vor der Schweiz (+1 Punkt).
Diverse Szenarien vor dem «Final-Spiel»
Vor der abschliessenden letzten Runde ist klar: Gewinnt die Schweiz gegen Moldawien (Mittwoch) und lässt die Niederlande in Wales Federn (Samstag), stehen die Schweizer als Gruppensieger an der Endrunde.
Sollten sich aber erwartungsgemäss die Niederländer auf der Insel durchsetzen, wird es komplizierter. Der beste der 9 Gruppenzweiten qualifiziert sich ebenfalls direkt für die Endrunde. Die Ausgangslage präsentiert sich deshalb wie folgt:
- Gewinnt die Schweiz gegen Moldawien, verbleiben 2 Konkurrenten: Die Ukraine müsste ihre beiden abschliessenden Gruppenspiele gewinnen und dabei auch noch ihr Torverhältnis von +6 (gegenüber +8 der Schweiz) gegen Frankreich aufpolieren, um punktgleich vor der Nati zu stehen (die beiden Spiele gegen den Gruppenletzten Gibraltar respektive Armenien werden für diese Rechnung nicht gezählt). Dänemark müsste ebenfalls 6 Punkte in den letzten Spielen gegen Schottland und die Türkei einfahren und sein Torverhältnis (+5) aufbessern.
- Spielt die Schweiz zum Abschluss unentschieden und erreicht 23 Punkte, muss sie auf Ausrutscher der Ukraine und Dänemark hoffen.
- Holt die Schweiz keine Punkte, rückt der direkte Quali-Platz praktisch ausser Reichweite, weil dann neben der Ukraine und Dänemark auch noch Irland, Tschechien und Finnland für diesen in Frage kommen. Dann könnte das Team von Trainer Mauro Lustrinelli aber immerhin noch in den Playoffs gegen einen anderen Gruppenzweiten um ein EM-Ticket spielen.
Im Schweizer Lager beschäftigt man sich nicht mit den diversen Ausgangslagen und will am Mittwoch gegen Moldawien ganz klar auf Sieg spielen. «Es ist noch einmal ein Final-Spiel und wir wollen den 8. Sieg dieser Kampagne einfahren», so Lustrinelli.
Das Hinspiel zuhause in Thun ging nach einer späten Triplette mit 3:0 deutlich an die Schweiz. Verteidiger Marco Burch verrät das Rezept: «Moldawien ist ein defensiver Gegner, der uns den Ball überlassen wird. Wir müssen also die Räume nutzen und vorne die nötige Effizienz an den Tag legen.»
Eigentlich ganz simpel. Und vielleicht können sich die Schweizer Jungspunde auch wieder auf das nötige Quäntchen Glück verlassen.