Es ist eine alte französische Gewohnheit. In der Vergangenheit wurden mehrere Spieler im Trikot der französischen Nationalmannschaft von den eigenen Zuschauern ausgepfiffen. Man denke an Christophe Dugarry, David Ginola oder Mathieu Valbuena.
90‘000 Personen unterstützen eine Petition
Für die EURO 2016 scheint Olivier Giroud der neue Buhmann der französischen Anhänger zu sein. Sein Fehler? Er hat den Platz von Benzema eingenommen, der in der Folge der berüchtigten Sextape-Affäre ausgeschlossen worden ist. Giroud bezahlt für die Nicht-Berücksichtigung des so populären Benzema. Ein Teil der Anhänger mag Giroud nicht als Stammspieler sehen. Eine Facebook-Seite mit dem Titel «Beten, damit sich Giroud vor der EURO verletzt» hat 90‘000 Likes!
- Man wirft ihm seine Ineffizienz vor
- Man zweifelt seine Fähigkeit an, den Status als Stürmer Nummer 1 erfüllen zu können
- Aber Giroud ist auch der Sonnyboy, dem man nie etwas verziehen hat. Er gestand diese Woche im Magazin France Football: «Für mich war niemals etwas einfach. Es wird geschrieben, dass ich mich immer beweisen muss, wieder und wieder.»
Eine unfaire Behandlung
Am Montag, während dem Match Frankreich - Kamerun (3:2) , merkte man, dass Giroud mental stark sein muss, um den Druck des Volks auszuhalten. Er wurde bei jeder Ballberührung ausgebuht. Aber als er das zweite Tor erzielte, hat er desillusioniert nicht einmal gejubelt, denn er war sich bewusst, dass er Arbeit vor sich hat, um einen Meinungsumschwung zu erreichen.
Die beste aller Antworten? Frankreich mitnehmen auf das Dach Europas im Final am 10. Juli. Was wäre das für eine Revanche für ihn, der im Trikot der französischen Nationalmannschaft nie enttäuscht hat. Denn sagen wir es: Diese Behandlung Giroud gegenüber ist wirklich ungerecht.
Sendebezug: Laufende (Vor-)Berichterstattung zur EURO 2016