oben
- Der Bann ist gebrochen: Portugal holt erstmals einen grossen Titel.
- Einwechselspieler Eder trifft in der 109. Minute aus der Distanz zum Sieg.
- Frankreich verpasst nach 2 Erfolgen an Endrunden im eigenen Land (EM 1984, WM 1998) den 3. Titel an einem Heimturnier in Serie.
- Nur den Pfosten getroffen: Gignac vergibt für Frankreich in der 92. Minute den Matchball.
- Drama um Ronaldo : Der Superstar der Portugiesen muss verletzungsbedingt bereits nach 25 Minuten ausgewechselt werden, kann am Ende aber doch noch jubeln.
Fussball ist nicht immer fair. Diese Erfahrung mussten dieses Mal die Franzosen machen. In den ersten 90 Minuten klar die gefährlichere Mannschaft, entglitt dem Heim-Team das Spiel in der Verlängerung und mit dem Treffer von Eder schliesslich auch der EM-Titel.
Nachdem der Einwechselspieler kurz zuvor nach einem Eckball per Kopf noch an Frankreichs Keeper Hugo Lloris gescheitert war (104.) und Raphael Guerreiro einen Freistoss an die Latte gesetzt hatte (108.), fasste sich Eder in der 109. Minute ein Herz, zog aus rund 25 Metern ab und traf präzise in die linke untere Ecke.
Portugal eiskalt
Frankreich versuchte in der Folge alles, konnte aber den Ausgleich nicht mehr erzwingen. So war die Freude bei Portugal nach dem Abpfiff grenzenlos, kommt der EM-Titel doch einer faustdicken Überraschung gleich. Wie schon im gesamten Verlauf der Endrunde vermochten die Lusitaner zwar nicht vollends zu überzeugen, nutzten aber ihre Chance eiskalt, als sie sich ihnen bot.
Frankreich dürfte dem verpassten Heim-Titel noch lange nachtrauern. Allen voran André-Pierre Gignac hätte zum Matchwinner des Gastgebers avancieren können. Sein Abschlussversuch in der Nachspielzeit landete aber am Innenpfosten.
Griezmann und Sissoko sündigen
Zuvor hatten die Franzosen bereits ein halbes Dutzend guter Möglichkeiten vergeben. Antoine Griezmann verpasste zweimal per Kopf (10./66.) und einmal mit dem Fuss (58.). Auch Moussa Sissoko, nebst Topskorer Griezmann der aktivste und gefährlichste Franzose, scheiterte mit seinen Versuchen (22./33./84.).
Die Portugiesen konnten sich bei Torhüter Rui Patricio bedanken, der sich als unüberwindbare Hürde präsentieren sollte. So rettete der Schlussmann der «Grün-Roten» auch gegen Giroud in höchster Not (75.).
Portugal nur selten gefährlich
Die Santos-Elf konzentrierten sich nicht zuletzt wegen des Ausfalls von Ronaldo in erster Linie auf die Defensivarbeit und kamen in den ersten 90 Minuten genau einmal gefährlich vor das Tor der Franzosen.
Eine Flanke von Nani verkam in der 80. Minute zum Torschuss, doch Frankreichs Keeper Hugo Lloris war wie auch bei der anschliessenden «Bicicletta» von Quaresma zur Stelle.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO 2016.