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Bleibt De Boer Trainer? Katerstimmung und Selbstkritik bei «Oranje»

Nach dem bitteren Achtelfinal-Out gegen Tschechien herrscht in den Niederlanden Katzenjammer.

Bereits kaum eine Stunde nach Abpfiff des verlorenen EM-Achtelfinals gegen Tschechien stellte man sich in den Niederlanden die Gretchenfrage: «Bleibt Frank de Boer Bondscoach?», titelte De Telegraaf online. «Darauf muss ich jetzt noch keine Antwort geben. Ich werde in Ruhe darüber nachdenken», so die Antwort des Angezweifelten nach dem Spiel.

Ganz klar: Das Out bereits in der ersten K.o.-Runde stand nicht im Drehbuch der niederländischen Fans. Und das ungeliebte 5-3-2-System, das De Boer einführte, wird nun erneut hitzig diskutiert.

War De Boer zu forsch?

«Wir wollen nicht nur den Final erreichen, sondern ihn auch gewinnen», hatte De Boer vor der Partie noch selbstbewusst angekündigt und damit eigentlich die Marschroute für die kommenden Tage vorgegeben.

Doch nach dem 0:2 gab sich der 51-Jährige kleinlaut. «Ich bin vielleicht am meisten niedergeschlagen von allen. Es war heute nicht gut genug, wir müssen das analysieren.»

De Ligt: «Fühle mich verantwortlich»

Die rote Karte gegen Matthijs de Ligt wegen eines Hands als letzter Mann stand bei der «Elftal» am Anfang vom Ende. Der Juventus-Verteidiger war entsprechend selbstkritisch. «Ich hatte die Aktion eigentlich unter Kontrolle, bin aber dann ins Straucheln gekommen und musste die Hände zu Hilfe nehmen», so De Ligt. «Ich fühle mich verantwortlich für die Niederlage.»

Captain Georginio Wijnaldum, der in der Gruppenphase mit drei Toren noch brilliert hatte, dachte nach der Pleite vor allem an die vielen «Oranje»-Fans: «Wir haben zu wenig geleistet. Ich weiss, dass die Liebe des Landes zu uns im Laufe des Turniers gewachsen ist. Es ist sehr schmerzlich, sehr schwierig.»

In den Niederlanden dürften Erinnerungen an die EM 2008 wach werden, als man ebenfalls nach einer perfekten Vorrunde gleich im ersten K.o.-Spiel an einem Aussenseiter scheiterte – damals in Basel gegen Russland. Trainer Marco van Basten trat im Anschluss übrigens zurück.

SRF zwei, sportlive, 27.06.2021, 15:00 Uhr;

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