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Donnarumma gegen Calhanoglu Das Duell der Juwelen ohne Preisschild

Italien gegen die Türkei ist auch ein Duell zweier Topspieler, die ihren Arbeitgeber zum Nulltarif verlassen werden.

Donnarumma (h.) und Calhanoglu stehen sich zum EURO-Auftakt gegenüber.
Legende: Einstige Teamkollegen bei Milan Donnarumma (h.) und Calhanoglu stehen sich zum EURO-Auftakt gegenüber. imago images

Die EM beginnt mit einer seltenen Begebenheit. Erstmals seit 1938 steigt Italien ohne einen einzigen Milan-Spieler im Kader in ein Turnier – zumindest fast.

Im Tor der «Squadra Azzurra» steht nämlich Gianluigi Donnarumma, der in den letzten 6 Jahren Stammkeeper von Milan war. Offiziell ist er es noch bis Ende Monat, aber für die «Rossoneri» wird er nicht mehr spielen. Der Wechsel zu PSG ist so gut wie fix.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie die Partie Türkei - Italien live auf SRF zwei und in der Sport App. Die Vorberichterstattung des EURO-Auftakts beginnt um 20:10 Uhr. Anpfiff ist um 21:00 Uhr.

8 Mio. Euro nicht genug

Das Spezielle an der Geschichte ist, dass Donnarumma Mailand zum Nulltarif verlässt. Donnarumma und sein Agent Mino Raiola haben den Vertrag auslaufen lassen.

Ein Lohn-Angebot über 8 Millionen Euro netto im Jahr haben sie dem Vernehmen nach ausgeschlagen. Und mehr wollte Milans Sportdirektor Paolo Maldini nicht bieten.

Ein neues Geschäftsmodell?

Jetzt verlässt der 22-Jährige den Klub ablösefrei. Die Mailänder Fussball-Seele kochte, die Medien überboten sich mit Analysen. Und Donnarumma ist nicht der Einzige.

Hakan Calhanoglu, die treibende Kraft im türkischen Team, ist in einer ähnlichen Situation wie der Italien-Goalie – bloss ohne konkretes und besseres Angebot als das von Milan auf dem Tisch.

Video
Türkei-Journalist bewertet das Team der Türken
Aus Sport-Clip vom 09.06.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 56 Sekunden.

Sportchef Maldini winkt ab

Auch der Berater des Türken ging in den letzten Monaten am Verhandlungstisch in die Offensive. Er verlangte, so wird es kolportiert, für eine Vertragsverlängerung eine Lohnaufbesserung von 3 auf 6,5 Mio. Euro.

Doch Maldini, der für Milan während 24 Jahren als Verteidiger aufgelaufen war, spielte auch hier Catenaccio: Er bot 4 Mio. Euro und keinen Cent mehr.

Ein neues Geschäftsmodell?

Die Mailänder pflegen ein Geschäftsmodell, das im europäischen Spitzenfussball gegenwärtig nicht Courant normal ist: Verträge, die ein oder zwei Jahre vor Ablauf sind, werden nicht mehr verlängert. Stattdessen lässt man die Arbeitspapiere auslaufen und unterbreitet dann ein neues Angebot. Wer dieses ausschlägt, den lässt man eben ziehen.

Und so kommt es, dass auf dem Rasen des Römer Olimpico auf beiden Seiten Milans Kronjuwelen zu sehen sind, deren Marktwert gemäss einschlägiger Transfer-Tools zusammen mit fast 100 Mio. Euro beziffert wird – ein Preisschild haben die 2 derzeit aber gerade keines um den Hals hängen.

SRF zwei, sportpanorama, 06.06.2021, 18:30 Uhr;

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