Die Schweiz schliesst am Donnerstag (ab 17:40 live bei SRF) den ersten Teil der EM-Vorbereitung mit dem Testspiel in St. Gallen gegen Liechtenstein ab. Die Fifa-Nummer 186 dient der Schweiz nicht zum ersten Mal als Sparringpartner.
Der Satz von Mario Gavranovic ist so banal wie richtig: «Wir wollen gewinnen und mit einem positiven Gefühl aus dem Spiel gehen.» Vor dem Testspiel gegen Liechtenstein ist dieser Satz vielleicht sogar noch etwas richtiger als sonst. Die SFV-Auswahl würde bei der Hauptprobe für die in 9 Tagen beginnenden EM kein gutes Signal aussenden, wäre sie nicht fähig, den absoluten Underdog zu schlagen.
Der Schweiz ist es in der Vergangenheit immer gelungen, im letzten Test vor einem Turnier einen guten Eindruck zu hinterlassen. Zumindest vom Resultat her.
- 2018: 2:0 gegen Japan
- 2016: 2:1 gegen Moldawien
- 2014: 2:0 gegen Peru
- 2010: 1:1 gegen Italien
- 2008: 3:0 gegen Liechtenstein
- 2006: 4:1 gegen China
- 2004: 1:0 gegen Liechtenstein
Kunstrasen und das Koller-Spiel
Liechtenstein muss also nicht zum ersten Mal als Steigbügelhalter für ein Stimmungshoch im Hinblick auf eine Endrunde herhalten. Aber auch sonst stellte sich die Auswahl aus dem kleinen Nachbarland dem SFV immer wieder gerne als Sparringpartner zur Verfügung. 2015 gab es in Thun einen Test gegen Liechtenstein. Für die Schweizer war dies vor allem eine Annäherung an die Verhältnisse auf Kunstrasen, die wenige Tage später im EM-Qualifikationsspiel in Litauen warteten.
Geradezu grotesk waren im März 1991 die Umstände, die zu einem Testspiel in Balzers führten. Die Partie wurde kurzfristig angesetzt, damit der Mittelfeldspieler Marcel Koller im Hinblick auf das Spiel in der EM-Qualifikation gegen Rumänien eine Sperre absitzen konnte. Solches war vor 30 Jahren noch möglich.
Die Partie vom Donnerstag gegen Liechtenstein bildet den Abschluss der ersten Phase der EM-Vorbereitung. Nationaltrainer Vladimir Petkovic und sein Staff haben in Bad Ragaz während einer Woche ein hartes Programm zusammengestellt. «Wir sind müde, aber alle sind fit», so Petkovic. Das gilt auch für Xherdan Shaqiri und Ricardo Rodriguez, welche am Sonntag im Testspiel gegen die USA vorzeitig und ungeplant ausgewechselt werden mussten.
Sommer dürfte pausieren
Der Einsatz der beiden gegen Liechtenstein dürfte trotzdem ungewiss sein. Ansonsten hat Petkovic in der Vergangenheit auch im letzten Test vor dem Turnier gegen klare Aussenseiter nicht übermässig experimentiert. Ein Muster zeichnete sich allenfalls auf der Torhüterposition ab. Yann Sommer blieb in solchen Spielen öfters draussen. So dürfte in St. Gallen wohl Yvon Mvogo zum Einsatz gelangen.