Finnland trifft in der Gruppe B in seinem letzten Spiel auf das favorisierte Belgien. Holt der EM-Neuling in St. Petersburg einen Punkt und verliert Russland gegen Dänemark, steht er im Achtelfinal. Sollte Russland nicht mitspielen, dürfte die Qualifikation für die K.o.-Phase mit 4 Punkten und einer ausgeglichenen Tordifferenz als einer besten 4 Gruppendritten dennoch gelingen.
Pasi Rautiainen, ehemaliger finnischer Fussballprofi, der in den 1980er-Jahren neben 9 Jahren in Deutschland auch 1 Jahr bei Locarno unter Vertrag stand, ist sich der Bedeutung der Partie bewusst: «Es ist das grösste Spiel in der finnischen Fussballgeschichte. Wenn wir gegen Belgien einen Punkt holen, wäre das eine Riesensensation.»
Pukki läuft es noch nicht
Rautiainen sieht im finnischen Team drei Schlüsselspieler: Torhüter Lukas Hradecky, der defensive Mittelfeldspieler Glen Kamara und Stürmer Teemu Pukki seien im finnischen Team der Schlüssel zum Erfolg.
«Wenn Hradecky todsichere Chancen zunichte macht und Pukki vorne die Lücke findet, dann haben wir eine Chance.» Ebendiesem Pukki lief es bisher aber nicht nach Wunsch. Der Routinier von Norwich war in den ersten beiden Spielen komplett untergetaucht.
Nicht schön, aber erfolgreich
Das Ziel der Finnen müsse sein, möglichst lange die Null zu halten. Wenn dies nicht gelingen sollte, muss der Aussenseiter das Spiel machen. Dies behage dem finnischen Team überhaupt nicht.
Die fehlende Ästhetik im finnischen Spiel streitet der Fussballliebhaber Rautiainen nicht ab: «Wir spielen nicht attraktiven, aber sehr effektiven und geschlossenen Fussball.» Dieser soll den Gegner um Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku zur Verzweiflung bringen. Soweit, dass Erstgenannter «nach 30 Minute ausgewechselt werden will.»