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Spaniens neuer Shootingstar Zwischen den Linien, da fühlt sich Pedri am wohlsten

Die goldene spanische Ära um Iniesta, Xavi und Co. ist Geschichte. Einen neuen Goldjungen haben die Iberer aber wohl bereits gefunden: Pedri.

Gab man vor der Saison «Pedri» oder «Pedri Barcelona» in die Suchmaschine ein, korrigierte das System die Eingabe automatisch auf «Pedro» (Rodriguez, Anm. d. Red.). Klar, wer kannte zu diesem Zeitpunkt schon Pedri? Ein 17-jähriger Bursche von den Kanaren, der inmitten des Erdbebens rund um den (Nicht-)Verbleib von Superstar Lionel Messi von der UD Las Palmas zum grossen Barça stiess. Eine Randnotiz, mehr nicht.

Barcelona hatte sich die Rechte am Mittelfeldspieler schon im September 2019 gesichert. 20 Millionen war Pedri den Katalanen damals wert. Eine Investition, die sich bereits ausgezahlt hat und sich in Zukunft wohl noch viel mehr lohnen wird. Mittlerweile liegt der Marktwert von Pedri bei 70 Millionen Euro – der Junge ist noch keine 19 Jahre alt.

Anlaufzeit? Nicht doch!

Die Messi-Saga im letzten Sommer endete mit dem erzwungenen Verbleib des Argentiniers. Schon bald wich der Frust Messis der Freude. Denn mit Pedri hatte der 34-Jährige plötzlich einen Spieler an seiner Seite, der seine Ideen verstand, auf den er sich blind verlassen konnte. Einen wie Andres Iniesta.

Pedri mit dem grossen Iniesta zu vergleichen, ist gefährlich. Aber gewisse Parallelen sind augenscheinlich. Die Ballkontrolle, die Übersicht, die Position, der Aktionsradius – beide sind rechtsfüssige, zentrale Mittelfeldspieler, die sich gerne im halblinken Raum aufhalten. Jederzeit anspielbar, im Kopf vorausdenkend und bereit, die gegnerischen Ketten zu brechen. Denn da hält sich Pedri wie sein Vorgänger bei Barça am liebsten auf.

Lionel Messi und Pedri.
Legende: Verstehen sich auf dem Feld bestens Lionel Messi und Pedri. imago images

Werte sprechen für sich

Bereits in seiner ersten Saison bei Barcelona gelang Pedri der Durchbruch. Unter Trainer Ronald Koeman bestritt er 50 der insgesamt 52 Pflichtspiele. Und auch Spanien-Coach Luis Enrique forciert den Jungen aus Teneriffa. An der EM verpasste Pedri bis anhin keine einzige der 390 Minuten. Mit 46,9 Kilometern weist er die beste Laufleistung aller Spieler der Viertelfinalisten auf, dicht gefolgt von Nati-Motor Remo Freuler (46,3 km).

Die Zahl abgespulter Kilometer ist aber nicht die einzige Statistik, die Pedri an der EURO anführt. Kein Spieler hat mit seinen Pässen mehr Torchancen generiert als der Spanier (12). Bei 4 der 11 Treffer der «Roja» hatte Pedri seine Füsse im Spiel, wenn auch nicht als Torschütze oder Vorlagengeber.

Falls nicht bereits geschehen, werden spätestens am frühen Freitagabend auch die Schweizer Fussball-Fans Pedri kennen. Den Jungen, der im spanischen Offensivspiel die Fäden zieht. Zwischen den Linien, dort fühlt er sich am wohlsten.

SRF zwei, sportlive, 29.06.2021, 20:30 Uhr;

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