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Huggel zur Nati-Offensive «Nichtberücksichtigung Ittens kann ich nur bedingt verstehen»

Wer soll an der EM für die Schweizer Tore sorgen? SRF-Experte Beni Huggel nimmt unter anderem die selektionierten Offensivkräfte unter die Lupe.

Zwei Drittel der Teams, die an der EM in Deutschland teilnehmen, qualifizieren sich für die Achtelfinals. Logisch, wird dies auch von der Schweiz erwartet, auch wenn die Gruppe mit dem Gastgeber, Schottland und Ungarn so ihre Tücken hat. Doch wer soll die Tore für die Nati schiessen? Nach der Selektion des 38-Mann-Kaders von Murat Yakin äussert sich SRF-Experte Beni Huggel zur aktuell grössten Baustelle im Team.

Dabei nimmt er Stellung zu folgenden Personalien:

  • Breel Embolo: «Yakin hat angetönt, dass es noch etwa zwei Wochen dauern könnte, bis die muskulären Probleme bei ihm wieder im Griff sind. Hoffen wir, dass das stimmt, dann könnte er zumindest ein Testspiel vor der EM mitmachen.»
  • Zeki Amdouni: «Er hatte bei Burnley eine schwierige Saison und ist abgestiegen. Immerhin hat er aber eine Saison lang Premier-League-Härte spüren dürfen. Er war ausserdem in der vergangenen Qualifikation der beste Schweizer Torschütze.»
  • Noah Okafor: «Er ist im Offensivzentrum wichtig. Wobei ich ihn nicht als Neuner sehe, sondern eher auf der Seite oder in einem Zweimann-Sturm.»
  • Joël Monteiro: «Er könnte vielleicht die grosse Überraschung werden. Er hatte eine gute Saison bei den Young Boys, leider war er zuletzt noch verletzt. Er könnte der Mister X sein, der aus dem Hut gezaubert wird und plötzlich an diesem Turnier Tore schiesst. Das wäre eine Riesengeschichte.»
  • Kwadwo Duah: «Ein interessanter Spieler. Bevor er nach Nürnberg und nach Bulgarien gewechselt ist, hatte er in der Super League eine gute Torquote, vor allem bei St. Gallen. Er hat ein Aufgebot verdient, ist aber einer der Spieler, die sich im Pre-Camp beweisen müssen. Zu ihnen gehört auch Andi Zeqiri, der in Genk nicht eine Saison gemacht hat, die ihn zum absoluten Hoffnungsträger macht.»

Wie Embolo bringen auch Xherdan Shaqiri und der zuletzt angeschlagene Ruben Vargas Erfahrungen von grossen Endrunden mit. Shaqiri lieferte dabei in den letzten Jahren immer, erzielte an der WM 2014, der EM 2016, der WM 2018, der EM 2021 und der WM 2022 immer mindestens einen Treffer. «Er hatte immer sehr viele Skorerpunkte. Ich setze grosse Hoffnungen in ihn. Auch Vargas habe ich da im Blick», so Huggel.

Während der SRF-Experte die Nichtnominierung von Al-Wasl-Söldner Haris Seferovic aufgrund des bescheidenen Niveaus der Liga in den Vereinigten Arabischen Emiraten nachvollziehen kann, hat er im Fall von Cedric Itten schon mehr Mühe. «Seine Nichtberücksichtigung kann ich nur bedingt verstehen. Er hat schon das Element des Stossstürmers und Brechers, das man brauchen kann, wenn man hinten ist und dringend noch ein Tor braucht.»

Schweizer Fussballspieler im roten Trikot bei Regen.
Legende: Hätte er der Schweiz mit seiner Wucht weiterhelfen können? Cedric Itten. Keystone/Laurent Gillieron

Schliesslich macht Huggel auch auf die Aussenläufer aufmerksam, die allenfalls in die Bresche springen könnten. Mit Dan Ndoye, Steven Zuber oder Silvan Widmer figurieren Spieler mit ausgeprägten Offensivqualitäten im Aufgebot.

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