Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – die altbekannte Fussballweisheit trifft vor allem an Grossanlässen wie einer WM oder EM zu. Bei der Frauen-EM in den Niederlanden spielen die Teams in einem 4-Tages-Rhythmus.
Die Uefa wie auch die Teams verwenden bei der Planung eine eigene Nomenklatur:
- MD ist der Matchtag, MD+1 ist der Tag nach dem Match.
- Ab dann ist der Blick schon wieder nach vorne gerichtet.
«MD-2, zwei Tage vor dem Spiel, ist der einzige Tag, an dem das Team sich ausschliesslich und mit genügend Zeit auf die Taktik für das bevorstehende Spiel konzentrieren kann», erklärt Sonia Testaguzza, die Teammanagerin der Schweizer Nati.
Volle Konzentration auf das Frankreich-Spiel
Aus Sicht der Schweizerinnen ist am Montag MD-2. Der Tag, an dem sich das Team den wichtigsten Schliff für das anstehende Spiel gegen Frankreich holt. Am Sonntag sass der Trainerstab noch mit den Analysten zusammen, die Frankreich beim Spiel gegen Österreich beobachteten.
Diese letzten Erkenntnisse fliessen am Montag zum ersten Mal auf dem Platz ein. Nicht selten verrät das MD-2-Training auch schon die Startelf. Daher gilt: Vorhang zu!
In- und ausländische Medien halten sich an die Abmachungen.
Medien dürfen nur während den ersten 15 Minuten beim Training anwesend sein. Dann müssen sie das Feld räumen. Vor allem am MD-2 vor dem Österreich-Spiel war der Andrang gross und der Medienverantwortliche des SFV hatte alle Hände voll zu tun.
Inzwischen hat es sich eingespielt. Fotografen, Kameraleute und Journalisten ziehen sich termingerecht zurück. «In- und ausländische Medien halten sich an die Abmachungen und respektieren die Vorgaben», so Matt Röthlisberger, der Medienverantwortliche.
Zuerst der Spass, dann das Spiel
Das weitere Programm der Schweizerinnen beinhaltet einen Teamausflug, auch dieser findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zuvor aber wird beim Training jede Minute genutzt, um die Taktik gegen Frankreich zu festigen.
Denn am Dienstag, dem MD-1, verschiebt das Team an den Spielort Breda. Dort hätte die Frauen-Nati normalerweise eine Stunde Zeit, um sich im Abschlusstraining mit dem Stadion vertraut zu machen. Weil der Rasen allerdings in einem schlechten Zustand ist, findet die letzte Einheit ausnahmsweise nicht im Stadion statt.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 22.7.2017, 17:45 Uhr