Rund eine Viertelstunde hatte der Schweizer Frauen-Nati am Mittwoch gefehlt , um bei der EM-Premiere die Gruppenphase zu überstehen. Doch es kam bekanntlich anders: Statt dem Vorstoss in die Viertelfinals stand am Donnerstag die verfrühte Heimreise an.
Die Bar öffnete noch einmal
Die Stimmung war gedämpft, so Trainerin Martina Voss-Tecklenburg. Alle seien sehr traurig, ruhig und still gewesen. Doch nach der Rückkehr ins Teamhotel kam es um 3 Uhr zu einer spontanen Aktion. Ein paar Spielerinnen klopften an jede Zimmertür, die Bar öffnete noch einmal. «Ich fand das einen coolen Moment», so die 49-jährige Deutsche.
Ein «Ründeli» für die abtretenden Spielerinnen
So konnten die Schweizerinnen zusammen über das Geschehene sprechen und gemeinsam die Enttäuschung anfangen zu verarbeiten. «Es war ein würdiger Abschluss trotz der Enttäuschung», fand auch Lia Wälti.
Die 24-jährige Bernerin wies darauf hin, dass mit dieser EM wohl die Nationalmannschaftskarriere einiger Spielerinnen zu Ende gegangen sei. «Nur schon ihnen zuliebe war es nochmals ein ‹Ründeli› wert.»
Es ist für jede gut, dass die Mannschaft da ist.
Keeperin Gaëlle Thalmann, die beim Ausgleich schlecht ausgesehen hatte, sagte: «Nach dem Spiel ging es mir ziemlich schlecht. Ich habe wenig geschlafen, wie viele der Mannschaft.» Doch auch sie fand die spontane nächtliche Aktion schön. «Es ist für jede gut, dass die Mannschaft da ist.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 26.7.17., 20:30 Uhr