- Im 2. Spiel der Gruppe A an der EM kommt Norwegen zu einem verdienten 4:1-Erfolg über Nordirland.
- Bereits nach einer halben Stunde führen die favorisierten Skandinavierinnen mit drei Toren.
- Für EM-Neuling Nordirland erzielt Julie Nelson das erste Endrunden-Tor in der Geschichte des Landes.
Nur gerade zehn Minuten wies die Anzeigetafel im St. Mary's Stadium zu Southampton neben dem Wappen Nordirlands die Null aus. Dann ging es plötzlich schnell: Erst hatte Julie Blakstad mit einem präzisen Abschluss zur Führung vollendet, und nur wenige Augenblicke später erhöhte Frida Maanum (13.) nach einem Fehler in den Abwehrreihen der EM-Debütantinnen.
Ein verwandelter Elfmeter von Caroline Graham Hansen zum 3:0 nach VAR-Entscheidung liess bereits nach einer halben Stunde wenig Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen. Zu chancenlos waren die Aussenseiterinnen, zu spielerisch überlegen präsentierten sich die Norwegerinnen im Süden Englands.
Nelsons besondere Premiere
Nach dem Seitenwechsel folgte dann die grösste Überraschung der Partie. 2004 hatte Julie Nelson im Trikot von Nordirland ihr Debüt gegeben, 18 Jahre später erreichte ihre Karriere im Nationalteam ihren Höhepunkt: Der routinierten Verteidigerin war es in der 48. Minute vorbehalten, nach Abstimmungsproblemen im Strafraum der Norwegerinnen per Kopf den ersten Treffer für ihr Land an einer Endrunde zu erzielen.
Das 1:3 der 37-Jährigen hatte aber nur kurzzeitig die Spannung zurückgebracht. Bereits fünf Zeigerumdrehungen nach dem Treffer Nelsons stellte Guro Reiten mit einem präzisen Freistoss die 3-Tore-Führung wieder her. Auch in der Folge war Norwegen die spielbestimmende Equipe und kam zu weiteren Chancen.
Immerhin: Den kompletten Schiffbruch vermochten die Nordirinnen, in deren Hauptstadt Belfast die Titanic erbaut wurde, bei ihrem EM-Debüt zu verhindern. Und das ausgerechnet in Southampton, wo der weltbekannte Dampfer einst seine verhängnisvolle Jungfernfahrt antrat.
So geht's weiter
Am Freitag startet die Gruppe B in die EM-Endrunde. In der 1. Runde duellieren sich dabei um 18 Uhr Schweizer Zeit Spanien und Finnland in der Planstadt Milton Keynes und am späteren Abend (21 Uhr) Deutschland mit Dänemark im Stadion von Premier-League-Klub Brentford. SRF überträgt wiederum beide Partien live.
