Mit dem Einzug von Belgien in die Viertelfinals ist die Vorrunde der Frauen-EM in England zu Ende gegangen. 78 Tore fielen in den 24 Partien (Schnitt: 3,25). Einige Spiele fanden auf sehr hohem Niveau statt, in anderen manifestierte sich ein starkes Leistungsgefälle zwischen den jeweiligen Teams.
Einige bemerkenswerte Fakten der Gruppenphase
England souverän: 3 Spiele, 3 Siege, 14:0 Tore – die Gastgeberinnen sind das erfolgreichste Vorrunden-Team. Insbesondere mit der 8:0-Gala gegen Norwegen, das in der Weltrangliste nur drei Plätze hinter England liegt, beeindruckten die «Three Lionesses» vermutlich die Konkurrenz. Auch die bislang beste Torschützin läuft für England auf: Arsenal-Stürmerin Beth Mead traf bereits fünfmal.
Europas Top 6 weiter: Auch die fünf vor England klassierten Teams schafften den Viertelfinal-Einzug, einige problemlos (Deutschland, Frankreich, Schweden), einige mit mehr Mühe (Niederlande, Spanien). Dazu qualifizierten sich die Weltnummern 19 und 21, Belgien und Österreich, auf Kosten von Italien (14) und Norwegen (11).
Österreicherinnen sensationell: Mit ihrem 1:0-Sieg über Norwegen im 3. Gruppenspiel und der Qualifikation für die K.o.-Phase gelang dem Team von Coach Irene Fuhrmann die bislang grösste Turnier-Überraschung. «Zwickt‘s mi, I glaab, I tram», kommentierte Torfrau Manuela Zinsberger den Exploit. Die anschliessende Nacht soll laut österreichischen Medienberichten kurz gewesen sein. «Wir haben ein paar verrückte Hühner drin», rechtfertigte Verteidigerin Viktoria Schnaderbeck die Party.
Prominente Ausfälle: Nicht nur die Magen-Darm-Grippe im Schweizer Lager, sondern auch Corona und Verletzungen rissen Lücken in die EM-Teams. Nachdem Spaniens Alexia Putellas bereits vor EM-Start ausgefallen war, erwischte es während der Vorrunde mit der Französin Marie-Antoinette Katoto (Kreuzbandriss) und der niederländischen Keeperin Sari van Veenendaal (Schulter) zwei Leistungsträgerinnen. Wegen Corona mussten u.a. Vivianne Miedema (NED) und Lea Schüller (GER) pausieren. Englands Coach Sarina Wiegman musste ebenfalls in Corona-Isolation.
Publikums-Ansturm: Über 248'000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Vorrunde in den Stadien. Damit ist der bisherige EM-Rekord aus dem Jahr 2017 (240'000 im gesamten Turnier) bereits gebrochen. Alleine das Eröffnungsspiel zwischen England und Österreich im Old Trafford verfolgen 68'871 Personen.