Es ist eine lange und intensive Saison, welche die Nationalspielerinnen absolvieren. Neben vielen Partien auf nationaler und oft auch internationaler Ebene mit dem jeweiligen Klub standen in den letzten Monaten auch sechs Nations-League-Partien auf dem Programm. Seit Montag befinden sich die Spielerinnen nun im EM-Vorbereitungscamp in Magglingen. Zeit, um mal auszuspannen, bleibt da wenig.
Auch an Meriame Terchoun sind die letzten Wochen und Monate nicht spurlos vorbeigegangen. «Ich hatte eine kurze Pause Ende der (Klub-)Saison, aber danach ging es sofort weiter. Es ist eine anstrengende Zeit», sagt die 29-jährige Offensivspielerin vom Dijon FCO in Frankreich. Die erste Woche in einem Vorbereitungs-Camp sei immer etwas anspruchsvoller, erklärt die 44-fache Nati-Spielerin, aber: «Danach wird es angenehmer.»
Etwas länger auf dem Zimmer bleiben
Hinzu kämen jetzt noch die hohen Temperaturen, welche an die Substanz gingen, sagt Terchoun. Deshalb sei die Regeneration im Allgemeinen und guter Schlaf im Speziellen äusserst wichtig. Bezüglich Regenerations-Möglichkeiten bieten sich den Nati-Spielerinnen diverse Möglichkeiten, wie zum Beispiel Kryotherapie (Kältetherapie).
«Es ist aber auch wichtig, dass man mental etwas herunterfahren kann», glaubt Terchoun. «Da muss man sich ab und an etwas zurücknehmen und vielleicht mal etwas länger auf dem Zimmer bleiben.»
In Gedanken bei Bachmann und Marti
Die Spielerinnen haben am Samstag und Sonntag frei, ehe am Montag in Nottwil die zweite Woche des EM-Pre-Camps losgeht. Auf das Wochenende ohne Fussball freut sich Terchoun besonders: «Das ist mega wichtig für mich. Denn meine ‹Social Battery› ist etwas leer. Ich bin froh, dass ich etwas für mich sein und neue Energie tanken kann.» Zwar töne zwei Tage nach wenig, aber diese würden trotzdem «wahnsinnig guttun», sagt die Zürcherin und langjährige FCZ-Spielerin.
Ein wenig Abstand zur Nati braucht Terchoun auch deshalb, weil sie der Kreuzbandriss von Ramona Bachmann – wie auch ihre Teamkolleginnen – sehr mitgenommen hat. «Ich kann es jetzt noch kaum glauben und brauchte sehr lange, um es zu verdauen», sagt Terchoun, die vor sechs Jahren die gleiche Verletzung erlitten hatte.
Terchoun versucht dem Pech ihrer Teamkollegin und guten Freundin etwas Positives abzugewinnen: «Vielleicht gibt es uns trotzdem etwas Energie und Kraft.» Man wolle die beiden Spielerinnen – auch Lara Marti riss sich vor drei Wochen das Kreuzband – zumindest in Gedanken an die EM mitnehmen.