Die «W-Frage» musste Pia Sundhage an der Medienkonferenz in Bern einmal mehr schon sehr früh beantworten. Und sie hatte positive Nachrichten, gab für Lia Wälti und im selben Zug für das gesamte Team grünes Licht: «Lia hat es gegen Norwegen unglaublich gut gemacht und ist auch gegen Island verfügbar. Alle haben trainiert, alle sind bereit.» Die Nati-Kapitänin hatte im Vorfeld der Women's EURO 2025 an einer Knieverletzung gelitten.
Am Sonntag trifft die Nati im Wankdorf auf Island. Da beide Equipen zum Auftakt verloren, droht bei einer weiteren Niederlage das vorzeitige Out. Mit Island wartet ein Team, das als sehr physisch gilt und gefährlich bei Standards ist. Dazu kommen die Einwürfe von Sveindis Jonsdottir – scharf wie Flanken. Sundhage ist «sehr optimistisch», dafür gewappnet zu sein. «Wir hoffen, dass wir noch sehr viel mehr Spiele haben werden», gab sie die Marschrichtung vor.
Weiter fraglich ist bei Island Captain Glodis Viggosdottir. Die Innenverteidigerin hatte gegen Finnland mit Magenproblemen ausgewechselt werden müssen, hatte weder am Donnerstag noch am Freitag trainieren können.
Auch Goalie Livia Peng kündigte an, trotz potenziell gefährlicher Freistösse und Eckbälle – einer wurde gegen Norwegen zum Verhängnis – am Matchplan festzuhalten. Um für alles gewappnet zu sein, habe man indes im Training Jonsdottirs Einwürfe simuliert. Die Vorfreude ist gross, schon zum Auftakt in Basel sei «ein Kindheitstraum wahr geworden».
Einmal defensiv solid, einmal offensiv stark
Die letzten beiden Duelle in der abgelaufenen Nations-League-Kampagne hätten unterschiedlicher nicht sein können. Im Februar stand man im Letzigrund hinten solide, hatte aber offensiv kaum Ideen – was in einem 0:0 resultierte. Beim wilden 3:3 auswärts zeigte die Nati offensiv viel Sehenswertes, schenkte schliesslich jedoch einen komfortablen Vorsprung her.
Ich sage mir, dass jedes Spiel gleich ist.
Dabei jeweils nur auf der Bank: Peng. Dennoch ist Island für die Bündnerin kein neuer Gegner. Sie absolvierte im April 2023 ihr 3. Länderspiel gegen Island. Damals unterlag man im Test 1:2. Dass die Wichtigkeit beim Wiedersehen am Sonntag ungleich höher ist, bekämpft die 23-Jährige mit einem mentalen Kniff: «Ich sage mir, dass jedes Spiel gleich ist. Natürlich ist es nicht so, aber es hilft mir.»
Die Schweiz wird sich wie schon in Basel auf ein volles Haus und viel Euphorie verlassen dürfen. Trainerin Sundhage rührt dafür gleich selbst die Werbetrommel: «Das wird ein fantastischer Kampf, den man nicht verpassen darf!»