Ohne Drama ging es im letzten Gruppenspiel für die Schweiz an der Heim-EURO nicht. Erst in der Nachspielzeit erlöste Riola Xhemaili mit ihrem Tor zum 1:1 die Nati. Der Punkt reichte, um sich erstmals in der Geschichte für den EM-Viertelfinal zu qualifizieren.
«Wir hätten uns das Leben nicht so schwer machen müssen, aber ich habe bis zur letzten Minute daran geglaubt und nicht daran gezweifelt», so die Torschützin nach dem Schlusspfiff. Mit dem Tor habe sie nicht nur die Schweiz, sondern auch sich selbst erlöst. «Nach diesen schwierigen Monaten in der Nati ist es umso schöner, dass ich das Team in den Viertelfinal schiessen konnte.»
Stolz bei Wälti
In der entscheidenden Szene bewies Xhemaili ihren Torriecher: «Ich wusste, dass Géri (Reuteler) in diesem Moment schiessen wird. Ich wusste, dass ich einfach auf den richtigen Moment warten und ihn ‹reintöpfen› muss.» Auch eine kleine Feier soll für die Spielerinnen drinliegen. «Ich hoffe, wir haben morgen frei.»
Dass wir diesem Druck standhalten konnten, bedeutet mir die Welt.
Auch Captain Lia Wälti war nach dem Schlusspfiff überglücklich. «Es gibt nichts Besseres, als sich so zu qualifizieren», beschrieb die 32-Jährige die Achterbahnfahrt im Stade de Genève. Ihr Team hätte an diesem Abend nicht alles richtig gemacht, aber am Schluss zähle das Resultat. Das 1:1 fühle sich wie ein Sieg an. Wälti hob im Moment des Triumphs vor allem die Entwicklung der letzten Monate hervor. Ihr Team habe viel Kritik einstecken müssen. «Dass wir diesem Druck standhalten konnten, bedeutet mir die Welt.»
Das goldene Händchen von Sundhage
Vor dem Turnier stand vor allem Trainerin Pia Sundhage im Visier der Kritiker, doch die Schwedin strafte sie mit dem Viertelfinaleinzug Lügen. «Unglaublich erschöpft, aber sehr glücklich und stolz auf ihre Schützlinge», sei sie. «Es ist aufgegangen, weil wir ein gutes Team haben. Diesen Moment möchte ich in Erinnerung behalten.»
Wie schon beim 2:0 gegen Island brachte Sundhage die entscheidenden Impulse von der Bank. Früher hätten die Joker-Spielerinnen nicht die entscheidenden Impulse gebracht, an diesem Turnier sei dies offensichtlich anders. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters soll bei der Schwedin das Feiern nicht zu kurz kommen. «Ich werde heute Abend tanzen – auf die eine oder andere Art.»