Zum Inhalt springen

Vor Schweiz – Finnland Noch ein Punkt fehlt, um Geschichte zu schreiben

Schon ein Remis gegen Finnland genügt der Nati zum erstmaligen Viertelfinal-Einzug an einer Women's EURO. Doch die Ausgangslage ist trügerisch.

Analyse und Ausblick wollte Pia Sundhage an der Medienkonferenz noch nicht in Angriff nehmen: «Heute will ich es einfach nur geniessen», betonte eine sichtlich erleichterte Trainerin nach dem 2:0-Erfolg über Island. Den Schweizerinnen fehlt nur noch ein Schritt zum ersten Viertelfinal-Einzug an einer EURO.

Gegner wäre wohl wieder Spanien

Im abschliessenden Gruppenspiel am Donnerstag in Genf gegen Finnland genügt der Schweiz dank dem Erfolg mit 2 Toren Differenz ein Remis. Dann würde man «Suomi» hinter sich lassen und die Gruppenphase als Zweite abschliessen.

Weil Norwegen der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen ist, würde die Schweiz in der Runde der letzten Acht am 18. Juli in Bern auf den Sieger aus Pool B treffen. Stand jetzt und nach Papierform wäre das Spanien. Schon vor zwei Jahren an der WM in Neuseeland mass man sich zum Start der K.o.-Phase mit «La Roja». Beim 1:5 im Achtelfinal blieb man indes chancenlos.

Es war noch nie unsere Stärke, auf ein bestimmtes Resultat zu spielen.
Autor: Lia Wälti

Géraldine Reuteler warnte davor, auf Unentschieden zu spielen. Kein Wunder: Wer die bisherigen Partien der Finninnen gesehen hat (ein verdienter Sieg über Island und eine bittere Niederlage gegen Norwegen), weiss um die Stärken von «Suomi». Finnland bringt das Zeug mit, zum Überraschungsteam der EURO zu werden. Lia Wälti ergänzte in der Mixed Zone: «Es war noch nie unsere Stärke, auf ein bestimmtes Resultat zu spielen.»

Den Viertelfinal-Einzug peilt freilich auch Sundhage an: «Das wäre fantastisch. Nicht nur für uns, sondern für das ganze Land, denn die Entwicklung des Frauenfussballs hier ist nicht zu stoppen.» 

Sorgen um Riesen

In all der Euphorie bescherte Nadine Riesen den Fans einige Sorgenfalten. Nachdem die Aussenverteidigerin endlich ihren Wunsch einer Auswechslung erfüllt bekommen hatte, musste ihr Fuss verbunden werden. Es wäre ein herber Ausfall, sorgte doch die Appenzellerin in den ersten beiden Partien mit ihren Rushes über die Seite immer wieder für Gefahr.

Im Notfall verfügt das Nati-Kader über valable Stellvertreterinnen. Etwa Ana-Maria Crnogorcevic, Meriame Terchoun oder Alisha Lehmann. Sie alle stünden bereit, ihren Beitrag zum letzten Schritt zur Schweizer Fussballgeschichte zu leisten. Damit Sundhage auch am Donnerstag in Genf sagen kann: «Heute will ich es einfach nur geniessen.»

UEFA Women's EURO 2025

SRF zwei, Sportlive, 6.7.2025, 21 Uhr

Meistgelesene Artikel