- Die Schweiz unterliegt Norwegen im Eröffnungsspiel der Women's EURO 2025 nach Führung 1:2.
- Im Basler St. Jakob-Park startet die Nati fulminant und geht durch Nadine Riesen in Führung. Dann folgen zwei verheerende Fehler.
- Im anderen Spiel der Gruppe A feiert Finnland in Thun einen 1:0-Erfolg über Island.
Der Wille war da, die Chancen auch: Mit Vehemenz stemmte sich die Schweiz im EM-Eröffnungsspiel in Basel gegen die Niederlage. Doch Géraldine Reuteler fand aus kürzester Distanz (83.) nach Traumpass von Sydney Schertenleib kein Vorbeikommen an Mathilde Harviken. Auch Alayah Pilgrim und Iman Beney (90.) scheiterten.
Die Sekunden zerrannen, die Kräfte liessen nach und trotz eines couragierten Auftritts musste sich die Nati einmal mehr den Norwegerinnen geschlagen geben. Trösten kann sich das Sundhage-Team damit, mit einer Klasse-Leistung die Gunst der Fans endgültig auf seiner Seite zu haben.
Folglich wurde die Nati gebührend von den vielen Fans gefeiert. Wie erwartet, wurde im St. Jakob-Park mit 34'063 Zuschauenden ein Rekord an einem Spiel der Frauennati aufgestellt: Der vorherige Bestwert (17'306) wurde pulverisiert.
Hegerberg ungedeckt, Stierli unglücklich
Der Pleite zum Trotz hatte die Schweizer Frauennati ihre beste Halbzeit unter Pia Sundhage absolviert. Doch zwei Unachtsamkeiten später fiel alles, was sich die Schweiz in der 1. Hälfte aufgebaut hatte, wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Keine 5 Minuten brauchte Norwegen, um einen Rückstand in eine Führung zu verwandeln:
- 54. Minute: Norwegen findet ausnahmsweise in der Offensive statt. Nach einem Eckball kommt Ada Hegerberg frei zum Kopfball und nickt zum 1:1 ein. Die zuvor makellose Livia Peng fliegt vorbei und verdient sich ebenfalls keine Bestnoten.
- 58. Minute: Julia Stierli will eine Hereingabe klären, lenkt den Ball aber ins eigene Tor ab.
Die Schweiz reagierte vehement. Reuteler scheiterte an der glänzend parierenden Cecilie Fiskerstrand (66.). Das Wechselbad der Gefühle, es hielt an: Nach einem Handspiel von Reuteler trat Hegerberg zum Penalty an (70.) – und schoss neben das Tor. Anschliessend zeigte die Unparteiische nach einem Foul an Nadine Riesen auf den Penaltypunkt. Doch der VAR stellte ein vorgängiges Abseits fest. Eine symptomatische Szene: Wie wenig doch nur fehlte!
Starker Beginn dank Wälti-Comeback
Die Gastgeberinnen hatten brillant begonnen. Von Beginn an bestimmten sie in Basel den Takt, angeführt von Dirigentin Lia Wälti. Die Captain, deren Einsatz bis zum Schluss unsicher war, organisierte das Geschehen, gewann etliche Kopfballduelle, spielte kluge Pässe.
Es lief die 27. Minute, als der Ball nach misslungenem Klärungsversuch bei Riesen landete. Die Aussenverteidigerin zog sofort aus der Drehung ab und versenkte das Leder zu ihrem 2. Treffer im Nati-Trikot. Am Ursprung des Treffers: Wälti, die den Angriff unter Druck magistral eingeleitet hatte.
Der Führungstreffer war hochverdient. Schon zuvor hatte sich die Schweiz sehr gute Möglichkeiten erspielt. Beney forderte schon früh zweimal einen Penalty (2./9.). Die omnipräsente Reuteler war bis zur 35. Minute schon dreimal knapp gescheitert: einmal mit einer zu zentralen Direktabnahme, später zielte sie zu hoch, dazwischen liess sie mit einem Geschoss aus der Distanz den Querbalken erzittern (24.). Zentimeter, die am Ende stark schmerzen sollten.
So geht's weiter
Am Sonntag duelliert sich die Schweiz um 21 Uhr in Bern mit Island, während Norwegen schon um 18 Uhr im Tourbillon auf die Finninnen trifft.