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Women's EURO: Italiens Heldin Ihr 61. Tor war das wichtigste: Girelli voller Glück und Stolz

Italiens Fussballerinnen stehen erstmals seit 28 Jahren wieder in einem EM-Halbfinal – vor allem dank Doppelpackerin Cristiana Girelli.

Nach 28-jähriger Abstinenz feiern Italiens Fussballerinnen euphorisch ihre Rückkehr in den EM-Halbfinal. «Unter den besten vier Teams in Europa zu sein, fühlt sich sehr besonders an», sagte Doppeltorschützin Cristiana Girelli nach dem 2:1-Sieg gegen Norwegen in Genf. «Wir hatten schwierige Jahre, wir haben gelitten. Aber heute unter den besten Vier zu sein, ist eine grosse Befriedigung.»

Ihr 61. Länderspieltor, per Kopf in der 90. Minute erzielt, sei zugleich ihr wichtigstes gewesen, sagte die 35-Jährige. Das 1:0 kurz nach der Pause hatte der Offensivstar von Juventus Turin ebenfalls besorgt. Dazwischen lagen Norwegens verschossener Elfmeter sowie das 1:1 durch Ada Hegerberg. «Das ist Geschichte für den italienischen Frauenfussball – ich bin so glücklich und stolz auf dieses Team», schwärmte Girelli.

Girelli überflügelt Bachmann

Komplett unerwartet sei der Vorstoss in den EM-Halbfinal für sie nicht gekommen, gab Girelli zu, denn: «Dieses Mal fühlte es sich anders, fühlte es sich speziell an. Ich habe schon beim Zusammenzug ein spezielles Licht in den Gesichtern meiner Teamkolleginnen gesehen.» Man habe in der Gruppenphase den Druck gespürt und nicht so gespielt, wie man das wollte. Gegen Norwegen sei dies besser gewesen.

Mit inzwischen 122 Länderspielen ist die Kapitänin längst eine Ikone in ihrem Heimatland, macht auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam und fordert bessere Bedingungen für Fussballerinnen. Im November 2023 wurde Girelli in die italienische «Hall of Fame» des Fussballs aufgenommen.

Mit ihren Länderspieltoren Nummern 60 und 61 überflügelte Girelli übrigens die Schweizer Stürmerin Ramona Bachmann, die an der EURO verletzt fehlt. Bachmann steht bei 60 Nati-Treffern, brauchte hierfür jedoch 31 Partien mehr als Girelli.

Italien-Coach: «Ich vergiesse alle meine Tränen»

Girellis Tore lösten auch bei Trainer Andrea Soncin Glücksgefühle aus. «Ich fühle extremen Stolz, ich vergiesse alle meine Tränen. Dies ist eine historische Zeit», sagte der 46-jährige Coach, der die «Squadra Azzurra» im September 2023 übernommen hatte. 2017 und 2022 waren die Italienerinnen bereits in der EM-Vorrunde gescheitert.

An den Halbfinal am kommenden Dienstag gegen England oder Schweden wollte Soncin noch gar nicht denken: «Jetzt ist der Moment da, um den Sieg zu geniessen.» Das gilt auch für Doppelpackerin Girelli.

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SRF zwei, sportlive, 17.7.25, 20:30 Uhr ; 

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