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Women's EURO: Nati-Medienschau «Und dann kam die Erlösung» – «1 Flachschuss ins Tor, ins Glück»

Die Schweiz feiert im zweiten Spiel den ersten Sieg bei der Heim-EM. Das sagen die Schweizer Medien zum hart erarbeiteten Vollerfolg.

Jubelnde schweizerische Fussballspielerinnen nach Sieg gegen Island.
Legende: Euphorisch, aber auch realistisch Die Schweizer Medien nach dem ersten Sieg der Nati bei der Heim-EM. Keystone/Salvatore Di Nolfi/SRF

Die Freude über die ersten drei Punkte der Nati bei der Women's EURO ist riesig. Mit der Startniederlage im Gepäck lieferte die Schweiz eine (erneut) beherzte Leistung ab und belohnte sich in Bern mit einem 2:0 gegen Island. So souverän das Resultat aussieht: Das Spiel verlangte von den Schweizerinnen viel Geduld und Kraft ab – darin sind sich die Schweizer Medien einig.

Tages-Anzeiger: «2:0 gewinnen die Schweizerinnen gegen Island. Die Tore von Reuteler und Pilgrim sind gegen ein aufsässiges, aber insgesamt fahriges Island genug und ermöglichen der Schweiz ein kleines Finalspiel. Am Donnerstag gegen Finnland hat es ihr Team in den eigenen Füssen, in den Viertelfinal zu kommen. Das Publikum feiert frenetisch.

Bis zu 833'000 am Bildschirm

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Die Partie Schweiz-Island verfolgten bis zu 833'000 Personen aus der Deutschschweiz vor den Bildschirmen. Dies entspricht einem Marktanteil von knapp 60 Prozent. Zuschauende in Public Viewings sind wie üblich nicht mitgerechnet. Beim Auftaktspiel der Schweizerinnen gegen Norwegen lag der Spitzenwert bei 822'000 Zuschauenden.

Die Schweizerinnen halten dem immensen Druck stand. Sie sind dann abgeklärt, als sie das sein müssen. Und sie erkämpfen sich diesen Sieg vor Heimpublikum mit einer fantastischen Teamleistung. Zum Weiterkommen reicht nun ein Unentschieden.»

Eine Szene genügte, um alles zu verändern: Ein Ballgewinn des Captains Lia Wälti. Ein für einmal schnell vorgetragener Angriff. Ein Pass von Sydney Schertenleib auf Géraldine Reuteler. Ein Flachschuss ins Tor, ins Glück.
Autor: NZZ

Watson: «Und dann kam die Erlösung: In der 76. Minute traf Géraldine Reuteler nach einem Zuspiel von Sydney Schertenleib eiskalt ins lange Eck. Dieses Mal blieb die 26-Jährige anders als gegen Norwegen, als sie den Ausgleich aus bester Position verpasste, eiskalt und liess das ausverkaufte Wankdorf explodieren. Endlich, dürften sich viele Fans in Bern gedacht haben.

Bis zu Reutelers Erlösung war die Partie wahrlich kein fussballerischer Leckerbissen. Das Geschehen auf dem Feld wurde der tollen Kulisse nicht gerecht. Vielmehr war das Spiel geprägt von vielen Unterbrechungen und nur wenigen echten Torchancen. Wenn die beiden Länder mal gefährlich wurden, dann meist aus der Distanz – doch scheiterten die Schützinnen dann an den entscheidenden Zentimetern.»

Bis zu Reutelers erlösendem 1:0 erlebt die Nati im Nieselregen von Bern gegen die kampfstarken und teilweise überhart einsteigenden Isländerinnen einen schwierigen Abend.
Autor: Blick

NZZ: «75 Minuten lang mühte sich das Schweizer Frauennationalteam am Sonntagabend gegen Island ab. Dem Team gelang wenig, es liess Ideen vermissen und wirkte zunehmend zermürbt. Eine Szene genügte, um alles zu verändern: Ein Ballgewinn des Captains Lia Wälti. Ein für einmal schnell vorgetragener Angriff. Ein Pass von Sydney Schertenleib auf Géraldine Reuteler. Ein Flachschuss ins Tor, ins Glück.

Das Publikum im ausverkauften Wankdorfstadion wartete lange vergeblich auf so etwas wie eine Initialzündung. Der Anhang wirkte reservierter als noch am Mittwoch, als sich das Team von den Fans hatte tragen lassen und sich die auf den Rängen vorhandene Energie auf den Platz übertrug. Es wirkte, als ob alle darauf warten, dass etwas geschieht.»

Blick: «Bis zu Reutelers erlösendem 1:0 erlebt die Nati im Nieselregen von Bern gegen die kampfstarken und teilweise überhart einsteigenden Isländerinnen einen schwierigen Abend. Sie überzeugt spielerisch lange nicht, hält aber kämpferisch dagegen und erzwingt sich mit einem erneut leidenschaftlichen Auftritt auch das nötige Glück. Denn das braucht sie, trifft Island doch zweimal die Latte.

Die Isländerinnen sind lange besser im Spiel, kaufen den Schweizerinnen mit ihrer Aggressivität und Physis in den Zweikämpfen den Schneid ab. Das 1:0 ist die Erlösung für die Nati. Denn danach spielt eigentlich nur noch sie. Dank des 2:0-Sieges hat es die Nati nun in den eigenen Händen, sich als Gruppenzweite für die Viertelfinals zu qualifizieren. Gegen Finnland reicht bereits ein Remis.»

UEFA Women's EURO 2025

SRF zwei, Sportlive, 06.07.2025, 21 Uhr ; 

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