Erstmals ist in Russland die Kommunikation zwischen Tribüne und Trainerbank erlaubt. Video-Analyst Vincent Cavin darf Trainer Vladimir Petkovic also während der Partie Informationen zukommen lassen. In der Praxis ist aber Assistenz-Coach Antonio Mannicone mit Cavin per Headset verbunden.
Von oben sieht man besser
Die Bilanz nach den beiden Gruppenspielen gegen Brasilien und Serbien fällt positiv aus. «Wir müssen uns etwas daran gewöhnen, aber es gibt nun mehr Möglichkeiten, um zu kommunizieren», so Cavin. Der Romand kann neu via Laptop Video-Material an die Trainer-Bank schicken. Assistent Manicone kann sich diese auf seinem iPad anschauen.
Ein Problem ist hier jedoch die Geschwindigkeit. Weil es ca. eine Minute dauert, bis das Video bei Manicone ist, erfolgt die Kommunikation während des Spiels vor allem verbal. Wenn der Gegner die Taktik ändert oder sich die eigenen Spieler z.B. bei Standards falsch positionieren, kann der Romand dies melden.
Intuition kommt vor dem Video
«In der Pause hat man dann mehr Zeit, um etwas genauer aufzuzeigen», sagt Cavin. Schon gegen Serbien habe man deutlich mehr kommuniziert als gegen Brasilien. Für die Video-Analyse sorgt der SFV selbst. Mit den von der Fifa zur Verfügung gestellten Mitteln kann man nur Standbilder schicken.
Cavin, der auch den Video-Beweis befürwortet, begrüsst die neue Kommunikatonsform. Er sagt aber auch: «Intuition ist wichtiger.» Trainer Petkovic beweise zum Beispiel bei Wechseln oft ein gutes Händchen.
Dennoch hole der Trainer oft Informationen ein. Der Draht zum Trainer-Team sei sehr gut. Schliesslich kenne man sich bestens. Cavin spielte in der Saison 2004/05 bei Lugano unter Coach Petkovic.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei