Fernando Hierro schlug nach dem 2:2 gegen Marokko Alarm. «So wird es sehr schwer, das grosse Ziel zu erreichen», sagte Spaniens Trainer und blickte finster drein. Das gefährliche Spiel von Sergio Ramos und Co. bei der Partie in Kaliningrad hatte dem 50-Jährigen trotz Gruppensieg die gute Laune verdorben – Hierro gerät in der Heimat zunehmend unter Druck.
So wird es sehr schwer, das grosse Ziel zu erreichen.
«Die Partie lässt viele Zweifel aufkommen. Hierro, Du musst anfangen, Entscheidungen zu treffen», richtete sich Marca direkt an den Aushilfscoach. «Ein fürchterliches und peinliches Spiel der Seleccion», sah Mundo Deportivo . Das Team habe gar «Russisch Roulette» gespielt, urteilte AS , und müsse sich «dramatisch steigern, wenn es noch was reissen will.»
Etliche Baustellen für Hierro
Auch Hierro redete nach dem ernüchternden Auftritt Klartext. «Das kann nicht der Weg sein», sagte der frühere Weltklasse-Libero. In der aktuellen Form ist Spanien für den Achtelfinal-Gegner Russland keine furchteinflössende Bestie.
Kaum Spielkontrolle, keine Stabilität in der Defensive und zu wenig Gier – dem unerfahrenen Coach offenbaren sich vor dem Start der K.o.-Phase etliche Baustellen. Hierro, kurz vor WM-Beginn für den entlassenen Julen Lopetegui eingesprungen, muss seine Reifeprüfung im Eiltempo ablegen.
Sergio Ramos in der Kritik
Auch in der Mannschaft herrschte Unzufriedenheit mit dem Auftritt, fünf Gegentore in drei Vorrundenspielen sind einfach zu viel. «Ein gutes Gefühl nehmen wir trotz des Gruppensiegs nicht mit», sagte Isco. «Wir müssen damit aufhören, Tore zu verschenken.» Das richtete sich auch an seinen Kapitän, an Sergio Ramos.
Wir verstehen die Kritik, aber unser Ziel haben wir erreicht.
Der Star von Real Madrid war an beiden Gegentreffern direkt beteiligt. «Wir verstehen die Kritik, aber unser Ziel haben wir erreicht», sagte Ramos: «Die Spiele bei der WM sind sehr eng, das hat man ja auch am späten Sieg von Deutschland gegen Schweden gesehen.»
Doch der 32-Jährige betonte auch, dass es ab dem Achtelfinal «keinen Raum für Fehler» mehr gebe: «Wir müssen seriöser verteidigen und die Sicherheit aufbauen, die wir eigentlich haben.»
Sendebezug: SRF zwei, laufende Berichterstattung WM 2018