Die Kapverden sind nur noch einen Sieg von ihrer WM-Premiere entfernt. Mit 427'000 Einwohnern wären sie der kleinste WM-Teilnehmer aus Afrika und weltweit die Nummer 2. Curaçao (150'000) und Neukaledonien (270'000) greifen sogar nach dem Rekord, den seit 2018 Island hält. Die 330'000 Einwohner zählende Insel ist das kleinste Land, das je an einer Endrunde teilgenommen hat.
Ob Kapverden, Curaçao oder Neukaledonien – sie alle eint dasselbe Konzept: Sie bedienen sich ihrer Kolonialgeschichte und profitieren von der Ausbildung ihrer Nationalspieler in Übersee. Beispiel Kapverden: Ausserhalb der 9 bewohnten Inseln leben mehr Menschen mit kapverdischen Wurzeln als in der ehemaligen portugiesischen Kolonie selbst. Auch gut die Hälfte der Spieler ist in einem anderen Land geboren.
Bei Curaçao sind zahlreiche Spieler aus den Niederlanden engagiert. Die Karibikinsel ist autonomer Teil des Königreichs. Der frühere Bondscoach Dick Advocaat betreut die «Blaue Welle», die in der Nacht auf Samstag gegen Jamaika den nächsten grossen Schritt in Richtung WM machen kann.