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Kosovos Nati-Spieler Krasniqi «Als wir die Schweiz zugelost bekamen, war die Vorfreude riesig»

Dem gebürtigen Zürcher Bledian Krasniqi wird im ersten Ernstkampf als Nationalspieler Kosovos die Schweiz gegenüberstehen.

Noch kein Jahr ist es her, seit sich Bledian Krasniqi entschieden hat, für das kosovarische Nationalteam aufzulaufen. Der Verband hatte sich um seine Dienste bemüht, als er sich beim FCZ zum Stammspieler mauserte. Da die Schweizer Nati, bei der er sämtliche Nachwuchsstufen durchlief, dies nicht tat, fiel ihm der Entscheid leicht: «Nach der U21 hatte ich keinen Kontakt mehr mit der Schweizer Nati», erklärt Krasniqi.

Der Zufall – oder besser gesagt das Los – will es nun, dass Krasniqi seinen ersten Ernstkampf mit dem Kosovo ausgerechnet gegen sein Heimatland bestreiten wird. Am 5. September trifft der gebürtige Zürcher im Rahmen der WM-Quali in Basel auf die Schweiz. «Als wir die Schweiz zugelost bekamen, war die Vorfreude riesig», sagt der 24-Jährige.

«Wird ein Riesenerlebnis»

Spürbar ist die Vorfreude auf das Duell aktuell aber noch nicht. Der FCZ und das anstehende Spiel auf der Winterthurer Schützenwiese seien noch im Fokus. Das Kribbeln im Bauch dürfte beim Zusammenzug dann aber ziemlich schnell kommen.

Ich würde nicht sagen, dass man sich von der Schweiz abwendet. Wenn man mit dem Verband und den Leuten im Kosovo spricht, packen einen die Emotionen.
Autor: Bledian Krasniqi

Die Partie im St. Jakob-Park wird für Krasniqi eine grosse Bedeutung haben: «Das wird ein Riesenerlebnis.» Noch nie habe er so viele Ticketanfragen bekommen wie jetzt. Er wisse gar nicht, ob er allen Leuten ein Ticket besorgen könne.

Krasniqi und Foda kennen sich

Krasniqi lief im Juni während 20 Minuten im Testspiel gegen die Komoren erstmals im Kosovo-Trikot auf. Daher kennt er seine Rolle in der Mannschaft noch nicht konkret. Diese werde sich in den nächsten Monaten aber herauskristallisieren.

Mit Übungsleiter Franco Foda hatte der Mittelfeldspieler denn auch schon Berührungspunkte. Nach der Meistersaison 2021/22 trainierte der Deutsche den FCZ, bevor er nach einem schlechten Saisonstart nach wenigen Monaten entlassen wurde. Seit 2024 amtet der 59-Jährige als Nationaltrainer Kosovos.

Kein Entscheid gegen die Schweiz

Foda kann seit Dienstag auch Leon Avdullahu für sein Kader nominieren. Der in diesem Sommer von Basel zu Hoffenheim gewechselte Mittelfeldspieler durchlief wie Krasniqi die Nachwuchsstufen der Schweizer Nati, entschied sich nun aber für den Kosovo. Krasniqi kann Avdullahu verstehen.

So oder so gebe es bei dieser Frage keine richtige oder falsche Entscheidung: «Ich würde nicht sagen, dass man sich von der Schweiz abwendet. Wenn man mit dem Verband und den Leuten im Kosovo spricht, packen einen die Emotionen.» Das könne ein Grund sein, weshalb man sich für das Land der Eltern entscheidet.

Das kleine Fussballland ist gegen die Schweiz übrigens noch ungeschlagen. In drei Duellen resultierte bisher immer ein Unentschieden. «Ich hoffe, das bleibt so. Wir müssen viele Emotionen ins Spiel bringen. Wir versuchen natürlich, zu gewinnen», blickt Krasniqi voraus.

SRF zwei, Sportflash, 26.8.2024, 20 Uhr ; 

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