Cristiano Ronaldo schimpfte. Der Superstar der portugiesischen Nationalmannschaft fuchtelte wild mit den Armen und schrie seinen Frust voller Verzweiflung in den Nachthimmel von Lissabon. Durch die Last-Minute-Niederlage gegen Serbien (1:2) hatte Portugal am Sonntag das sichere WM-Ticket verpasst – und Ronaldo muss ernsthaft um seine fünfte WM-Teilnahme nach 2006, 2010, 2014 und 2018 bangen.
Nationaltrainer Fernando Santos, mit dem sich Ronaldo noch auf dem Spielfeld einen öffentlichen Disput lieferte, nahm das Ergebnis auf seine Kappe. «Es liegt in meiner Verantwortung», sagte Santos. Er sei sich mit Blick auf die Playoffs im März 2022 aber «sicher, dass wir dabei sein werden».
Ronaldo äusserte sich hingegen nicht. Serbiens Kopfballtreffer durch Aleksandar Mitrovic Sekunden vor dem Schlusspfiff hatte dem 36 Jahre alten Angreifer die Sprache verschlagen. Er schwieg und meldete sich erst am Tag nach der Schmach via Instagram zu Wort.
«Der Fussball hat uns immer wieder gezeigt, dass es manchmal die kurvenreichsten Wege sind, die zu den gewünschten Ergebnissen führen», schrieb CR7 am Montag. Das Ergebnis sei «hart, aber nicht genug, um uns unterkriegen zu lassen. Das Ziel, bei der WM 2022 dabei zu sein, lebt immer noch.»
Ronaldo spürt allerdings, dass seine geplante Abschiedsshow in Katar, sein vermutlich letztes grosses Turnier mit der Nationalmannschaft, auf der Kippe steht. Der Weg über die «Hoffnungsrunde», in der sich nur drei von zwölf Teams noch für die Endrunde qualifizieren, ist beschwerlich.
Zeit der Ausreden ist vorbei
«Wir wissen, was wir tun müssen, um dorthin zu gelangen», versicherte Ronaldo am Montag. Es gebe jetzt «keine Ausreden. Portugal auf dem Weg nach Katar». Blackouts wie gegen Serbien dürfen sich Portugal und Ronaldo in den Playoffs, deren Partien am 26. November ausgelost werden, aber nicht mehr erlauben.