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Mission WSL-Titelverteidigung YB Frauen: Beney und Luyet sind weg, die Ambitionen keineswegs

Wichtige Stützen haben die YB Frauen im Sommer verlassen. Dennoch sind die Bernerinnen vor dem Saisonstart optimistisch.

Gut drei Monate ist es her, als sich die YB Frauen in einem Herzschlag-Finale erstmals seit 14 Jahren wieder zum Schweizer Meister krönten. Die Entscheidung im Playoff-Final gegen GC (mit Hin- und Rückspiel) fiel erst im Penaltyschiessen. Iman Beney versenkte den entscheidenden Versuch.

Grosser Umbruch im Sommer

Ebendiese Beney ist bei den Bernerinnen nicht mehr in die Vorbereitung auf die neue Saison eingerückt. Die 19-jährige Nati-Akteurin hat den Schritt ins Ausland gewagt und will sich in der englischen Women's Super League bei Manchester City behaupten. Neben Beney hat mit Naomi Luyet eine weitere Leistungsträgerin in der Offensive YB verlassen. Letztere stürmt neu in der Bundesliga für Hoffenheim.

Diese beiden gewichtigen Abgänge will YB vorderhand über das Kollektiv auffangen. Untätig war man beim Meister auf dem Transfermarkt aber nicht. Ein neues Gesicht bei «Gelb-Schwarz» ist Géraldine Ess. Die Offensivkraft kam ausgerechnet von Playoff-Final-Gegner GC: «YB ist sicher eine coole Adresse. Es ist der Meister, zudem spielt der Klub in der Champions-League-Qualifikation. Und in Bern ist der Frauenfussball extrem präsent», nennt Ess die Gründe für ihren Wechsel.

Uneinigkeit bei Saisonzielen

Trotz des durchaus bedeutenden Umbruchs im Kader sind die Ambitionen bei den Spielerinnen gross. «Wenn du als Meister in die Saison startest, ist das Ziel klar die Titelverteidigung. Und auch im Cup sowie international wollen wir möglichst weit kommen», meint Kapitänin Stephanie Waeber.

Trainerin Imke Wübbenhorst gibt zu, dass sich die Ziele ihrer Schützlinge und ihre eigenen Ziele nicht ganz deckten. «Ich wollte eher etwas realistischer bleiben. Wir haben viel Qualität verloren und müssen das kompensieren», so die Deutsche.

Sie sei aber bereit, im Winter die Lage neu einzuschätzen und ihre Ziele allenfalls jenen der Spielerinnen anzugleichen. Vorsichtig optimistisch ist aber auch Wübbenhorst: «Das Potenzial ist sicher da. Wenn wir dieses möglichst schnell entfalten können, ist die Titelverteidigung möglich.»

Erst nach St. Gallen, dann nach Zypern

Ob eher die Spielerinnen oder die Trainerin ihre Saisonziele anpassen muss, wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Eine erste Bestandsaufnahme dürfte indes schon der kommende Samstag liefern. Dann starten die YB Frauen zum Auftakt der Women's Super League in St. Gallen in die Mission Titelverteidigung.

Wübbenhorst erwartet ein schwieriges Spiel in der Ostschweiz: «Die Mentalität, die St. Gallen mitbringt, ist immer hervorzuheben. Trotzdem hoffe ich, dass wir mit breiter Brust hinfahren und uns das Selbstvertrauen holen, um dann allenfalls auch in der Champions-League-Quali für eine Überraschung zu sorgen.» Am Mittwoch gastiert YB bei den Apollon Ladies auf Zypern. Nur der Sieger kann weiter von der CL-Gruppenphase träumen.

Women's Super League

SRF zwei, Sportflash, 20.08.2025, 20:00 Uhr ; 

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