Mit einer Fabelzeit hat Silvan Wicki beim Meeting de la Gruyère in Bulle für Furore gesorgt. Der Basler Sprinter stellte nicht nur seine persönliche Bestleistung auf 10,11 Sekunden, sondern blieb damit bloss drei Hundertstel über dem Schweizer Rekord von Alex Wilson.
Im Gespräch mit Jeff Baltermia erklärte Wicki, dass er nicht damit gerechnet hatte, bereits letzten Samstag solch einen Effort zu landen, schob aber gleichzeitig nach: «Grundsätzlich weiss ich, dass ich so eine Zeit in den Beinen habe.»
Der ungeliebte Vergleich mit Alex Wilson
Dass für den 25-Jährigen auch die Unterbietung der nationalen Bestmarke über 100 Meter kein Ding der Unmöglichkeit ist, betonte er mit Nachdruck: «Es ist eine Frage der Zeit, bis ich Wilsons Rekord breche.»
Wicki wird ungerne mit seinem ehemaligen Teamkollegen aus Zeiten bei den Old Boys Basel verglichen und versucht sich nicht an ihm zu orientieren: «Er hat noch 5 Jahre Vorsprung auf mich. Vielleicht bin ich die 100 Meter in 5 Jahren schon unter 10 Sekunden gelaufen.»
Alex Wilson hat nicht den grössten Sportsgeist unter den Konkurrenten. Er mag es mir nicht gönnen und ich ihm nicht.
Dass das Verhältnis der beiden besten Sprinter des Landes durchaus besser sein könnte, lässt der Athlet des BTV Aarau im Interview mehrfach durchblicken: «Alex hat nicht den grössten Sportsgeist unter den Konkurrenten. Er mag es mir nicht gönnen und ich ihm nicht.»
Mit mentaler Stärke zurück an die Spitze
Es ist nicht selbstverständlich, dass Wicki überhaupt in der Lage ist, an der nationalen Spitze mithalten zu können. Schliesslich litt er vor einem Jahr noch am Pfeifferschen Drüsenfieber und musste sich seine Kondition von Grund auf neu aufbauen.
Ich hatte nach meiner Krankheit nie daran gezweifelt, wieder in Form zu kommen.
Auch in dieser schweren Zeit half dem Psychologiestudenten sein grosses Selbstbewusstsein für sein Comeback: «Ich hatte nie daran gezweifelt, wieder in Form zu kommen. Es ist eine meiner Stärken, dass ich mental stark bin.»