- Femke Bol schreibt in einer frühen Phase des Diamond-League-Meetings von London die Geschichte des Nachmittags.
- Die Niederländerin explodiert über 400 m Hürden geradezu und rückt in 51,45 Sekunden hinter Weltrekordhalterin Sydney McLaughlin zur ewigen Nummer 2 in dieser Disziplin auf.
- Über 5000 m setzt Gudaf Tsegay ein Glanzlicht.
- Die einzigen 4 Schweizer Starter bestreiten die Sprint-Staffel, können ihre Chancen auf eine WM-Teilnahme aber nicht verbessern.
Auf der Bahn
- 400 m Hürden, Frauen
Das 10. Saison-Meeting der Diamond-League-Klasse ging in den Lauf-Disziplinen mit einem Paukenschlag los. Langhürdlerin Femke Bol zeigte ein unfassbares Rennen, in dem sie die Konkurrentinnen mit 2,3 Sekunden Vorsprung und mehr zu Statistinnen degradierte.
Ebenso faszinierend war die Anzeige auf der Uhr beim Zieldurchlauf der 23-jährigen Niederländerin. Sie riss in 51,45 Sekunden gleich mehrere Rekorde an sich: Als prestigeträchtigster gilt der Allzeit-Europa-Bestwert. Die 3-fache Europameisterin stieg zur zweitschnellsten Frau der Geschichte über diese Distanz auf. Ihre persönliche Bestleistung pulverisierte sie um 0,48 Sekunden, entsprechend näherte sie sich auch dem Weltrekord von Sydney McLaughlin (50,68 im Sommer 2022) um ein rechtes Stück.
- 1500 m, Männer
1100 m weiter ging der folgende 2. Bewerb auf der Tartanbahn – mit lediglich 14 Hundertsteln war dabei die Differenz an der Spitze deutlich kleiner. Yared Nuguse aus den USA konnte sich sämtliche Verfolger knapp vom Leib halten, hinter Narve Gilje Nordas (NOR) auf Rang 2 folgte vor Heimpublikum ein britisches Trio.
- 5000 m, Frauen
In einem ultraschnellen Rennen über 12,5 Runden mit einem führenden Quintett in der Schlussphase purzelten gleich haufenweise Rekorde. Eine entfesselte Gudaf Tsegay (ETH), die in der letzten Kurve ganz nach vorn geprescht war, lief in 14:12,29 Minuten persönliche Bestzeit und Meetingrekord. Hinter Beatrice Chebet (KEN) glückte der Niederländerin Sifan Hassan eine frappante Leistungssteigerung. In 14:13,12 war sie um nahezu 9 Sekunden schneller als jemals zuvor und stellte Europarekord auf.
- 200 m, Männer
In 19,47 Sekunden trommelte Noah Lyles eine Top-Zeit auf die Bahn. Der Amerikaner, die Nummer 1 im 2023 über 200 m, verbesserte damit seine schnellste diesjährige Zeit nochmals um exakt 2 Zehntel. Im Sog des 26-Jährigen liessen sich Letsile Tebogo (BOT/19,50) und Zharnel Hughes (GBR/19,73) zu je persönlichen Bestwerten ziehen.
- 100 m, Frauen
In einem hochkarätigen Feld wahrte Marie-Josée Ta Lou ihre Ungeschlagenheit in der laufenden Saison. Die Ivorerin brillierte in 10,75 Sekunden und egalisierte damit ihre Jahresweltbestzeit. Die Britin Dina Asher-Smith entzückte das Heimpublikum als Zweite in 10,85.
- 110 m Hürden, Männer
Im Hürden-Kurzsprint setzte Shunsuke Izumiya aus Japan den Favoriten mächtig unter Druck. Grant Holloway konnte aber Paroli bieten und reüssierte in 13,01 Sekunden. Der 2-fache US-Weltmeister war somit nur um 9 Hundertstel rasanter unterwegs als am Vortag in Madrid Jason Joseph, der in 13,10 Sekunden den eigenen Schweizer Rekord egalisiert hatte.
- 3000 m Steeple, Frauen
Einen schönen Erfolg verbuchte die erst 19-jährige Jackline Chepkoech . Die Steeple-Läuferin blieb erstmals in ihrer noch jungen Karriere unter der 9-Minuten-Marke und freute sich in 8:57,35 über einen Meetingrekord sowie eine Jahresweltbestleistung.
Die einzige Schweizer Beteiligung
- 4 * 100 m, Männer
Swiss Athletics hatte nur ein Quartett in die englische Metropole entsandt, das in der Sprintstaffel Mass an der internationalen Konkurrenz nahm. Pascal Mancini , Timothé Mumenthaler , Bradley Lestrade und Silvan Wicki erzielten in 38,53 Sekunden eine Saisonbestleistung, was im von Japan (37,80) gewonnenen Feld mit 7 Nationen zu Rang 5 reichte. Aktuell befinden sich die Schweizer auf dem Schleudersitz in Bezug auf eine WM-Teilnahme in Budapest, die den Top 16 des Saison-Rankings vorenthalten bleibt.
Im Oval
- Diskus, Männer
Mit nur 2 gültigen Versuchen – der weiteste ging auf 67,03 m – liess sich Daniel Stahl in die Siegerliste eintragen. Der Schwede bezwang den drittklassierten Weltmeister Kristjan Ceh (SLO/66,02 m) zum 2. Mal innert einer Woche.
- Stabhochsprung, Frauen
Euroapameisterin Wilma Murto (FIN) steigerte sich im Vergleich zum Meeting in Lausanne, wo sie Rang 2 belegt hatte, in zweifacher Hinsicht. Erstens erklomm sie an der Themse die oberste Stufe des Podests, zweitens schraubte sie ihre Saison-Bestleistung auf 4,80 m hoch.