Sie hatten ihn einfach nicht auf dem Zettel gehabt: Akeem Bloomfield musste sich volle 20 Sekunden gedulden, ehe sein Name auf der digitalen Anzeigetafel zuoberst aufleuchtete – und auch der Stadionsprecher realisierte, dass der junge Jamaikaner das Rennen über 200 m gewonnen hatte. Und nicht Alonso Edward aus Panama.
Der Exploit des damals 21-jährigen Bloomfields, der im Gegensatz zum Irrtum des Speakers keine 20 Sekunden dauerte (sondern nur 19,81), jährt sich am Sonntag zum ersten Mal. Eine Wiederholung über die 200 m ist jedoch ausgeschlossen, weil sein Name im Teilnehmerfeld fehlt. Mit dabei hingegen ist der 1,93-Meter-Athlet über die 400 m.
Dort ist Bloomfield ein neuerlicher Superlauf durchaus zuzutrauen. Denn exakt eine Woche vor dem genannten London-Sieg absolvierte er an den US-College-Landesmeisterschaften die 400 m in 43,94 Sekunden und holte Silber. Der 27 Jahre alte, von Sprintlegende Michael Johnson aufgestellte Meetingrekord in London liegt 4 Hundertstelsekunden über dieser Zeit.
Bloomfield misst sich im Kampf um eine neue Bestmarke unter anderem mit Landsmann Nathon Allen und dem Katari Abderrahman Samba. Gelingt dem Jamaikaner ein neuerlicher Triumph, darf vermutet werden, dass diesmal sofort der richtige Sieger ausgerufen wird.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell» 09.07.2019 22:15 Uhr