Vor gut 10 Tagen hat Simon Ehammer in Rabat für das Schweizer Glanzlicht gesorgt. Der Appenzeller Zehnkämpfer trat im Weitsprung gegen die Spezialisten an und musste sich mit 8,13 m nur dem griechischen Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (8,27 m) geschlagen geben.
Doch Ehammer kann und will mehr. «Ich habe schwer vor, dass die Spezialisten untendurch müssen», sagte der 22-Jährige im Hinblick auf seinen Einsatz am Donnerstagabend in Oslo. Sein Ziel sei es, «möglichst nahe an die 8,45 m heranzukommen.» Mit diesem Satz hatte er in Götzis im Rahmen des Zehnkampfes einen Schweizer Weitsprung-Rekord aufgestellt.
Tentoglou ist in der norwegischen Hauptstadt ebenfalls am Start. Ehammer bietet sich also die Chance auf die direkte Revanche. Aus Schweizer Sicht darf man sich zudem auf den Auftritt von Benjamin Gföhler freuen. Der Weitspringer des LC Zürich peilt die 8-Meter-Marke an. Die Limite für die EM im August beträgt 8,10 m. Dazu müsste Gföhler seine Saisonbestleistung (8,02 m) steigern.
Hürdensprinter Joseph gefordert
Auf der Bahn wird mit Jason Joseph ein weiterer Schweizer im Einsatz stehen. Der Basler ist verspätet in die Saison eingestiegen und hat erst einen Outdoor-Wettkampf absolviert. In Genf lief es dem Hürdensprinter aber nicht wunschgemäss. In 13,60 Sekunden blieb er nicht nur deutlich über seiner PB (13,12), sondern auch über den Limiten für die WM in Eugene (13,32) und die EM in München (13,50).
«Das, was es braucht, habe ich. Jetzt muss ich schauen, dass es rauskommt», blickt Joseph auf seinen Auftritt in Norwegen voraus. Die Konkurrenz kann sich sehen lassen: Neben Devon Allen (USA), der vor kurzem knapp am Weltrekord vorbeigeschrammt ist, ist auch Omar McLeod (JAM) am Start, der die 110 m Hürden auch schon unter 13 Sekunden gelaufen ist.
Im Sog dieser Topathleten kann sich Joseph im besten Fall mitziehen lassen. «Es ist ein Lauf, in dem jeder Athlet über sich hinauswachsen kann, auch ich.»