Haben Sie schon einmal versucht, auf einer Stoppuhr so schnell wie möglich Start und dann gleich wieder Stopp zu drücken? Beim Besuch von Ditaji Kambundji hat es SRF-Moderator Paddy Kälin ausprobiert. Und der Berner Hürden-Weltmeisterin damit vor Augen geführt, wie wenig ihr zum Weltrekord fehlt.
Das Display zeigte nämlich 13 Hundertstel an. Bei ihrem Gold-Lauf in Tokio über 100 m Hürden lief Kambundji 12,24 Sekunden. Zieht man nun die 13 Hundertstel ab, erhält man 12,11 – eine Marke, die noch keine Hürdensprinterin geknackt hat. Der Weltrekord der Nigerianerin Tobi Amusan liegt bei 12,12.
Das Beste, was ich in diesem Jahr rausholen konnte. Aber ich bin 23 Jahre alt, ich habe noch grosse Ziele.
«Wenn man es so sieht, ist es natürlich mega wenig. Und gleichzeitig ist das ganze Rennen nicht viel. Es wird von Mal zu Mal schwieriger, die persönliche Bestzeit runterzuschrauben», ordnete Kambundji das kleine Studio-Experiment ein.
Noch nicht das Ende der Fahnenstange
Bei ihrem Gold-Lauf in Tokio hatte Kambundji ihre persönliche Bestzeit nicht nur ein bisschen, sondern um beeindruckende 16 Hundertstel gesenkt. Vom Lauf ihres Lebens spricht die 23-Jährige aber nicht. «Es war das perfekte Rennen der Saison. Das Beste, was ich in diesem Jahr rausholen konnte. Aber ich bin 23 Jahre alt, ich muss das sagen, ich habe noch grosse Ziele und deshalb glaube ich, dass noch viel möglich ist», so Kambundji.
Die vergangenen zwei Monate hat die Bernerin genutzt, um ihren Erfolg sacken zu lassen. Sie habe Ferien genossen und sei mittlerweile zurück im Training, zurück «in der Realität», wie sie es nennt. «Ich denke schon, dass ich das Ganze etwas verdaut habe. Es ist etwas, das immer speziell bleiben wird, aber so, dass ich es verstanden habe. Es ist sicher angekommen.»
In der nächsten Saison wird Kambundji an Meetings künftig mit «Weltmeisterin Ditaji Kambundji» vorgestellt werden. «Das ist schon sehr speziell. Und wird auch noch eine Zeit lang so bleiben. Und ich glaube, das darf es auch.»