Die Berner Sprinterin Mujinga Kambundji startet bereits seit 2007 auf internationalem Niveau. Doch einen solch aussergewöhnlichen Saisoneinstieg, wie er ihr sowie 29 weiteren Athletinnen und Athleten am Donnerstag in Zürich bevorsteht, hat auch sie noch nie erlebt.
Nach langer Geduldsprobe infolge Corona darf sich Kambundji beim neu kreierten Wettkampf-Format Inspiration Games auf der grossen Bühne präsentieren – und sich mit der Weltspitze messen. Wobei sie im Letzigrund ganz alleine aus den Startblöcken schiessen wird. Ihre namhaften Rivalinnen über die selten gelaufenen 150 m, Shaunae Miller-Uibo (BAH) und Allyson Felix (USA), werden an einem ganz anderen Standort sprinten.
Später Einstieg, der gleichwohl zu früh kommt
Kambundji verspürt das übliche Kribbeln vor einem Auftritt, obwohl sie diesen mit nichts vergleichen kann. Ihre Vorfreude sei anders, nicht aber kleiner als sonst. Sie geht von einem ganz speziellen Erlebnis aus. Zudem ist sie sich bewusst, dass sie nicht von jener Stimmung ausgehen kann, die gewöhnlich im mit 25'000 Fans gefüllten Stadion herrschen würde.
Ohne direkten Vergleich fehlt das Gefühl. Man wird die Zeit im Ziel nur schwer einschätzen können.
Weil das Duell «Frau-gegen-Frau» entfällt, kann im Rennen auch nichts beeinflusst werden. «Normalerweise realisiert man, was rechts und links vor sich geht.» Nun aber dürfte sich das Ganze ähnlich abspielen, wie es im Training der Fall ist. «Ohne einen direkten Vergleich fehlt das Gefühl. Entsprechend wird man im Ziel die Leistung nur schwer einschätzen können», führt die 28-Jährige weiter aus.
Unter diesen ganz neuen Vorzeichen möchte Kambundji in erster Linie einfach einen guten Lauf zeigen. «Zudem hoffe ich auf eine gute Show für die Zuschauer zu Hause.»
Das Abenteuer Inspiration Games steht für die WM-Bronzegewinnerin über 200 m am frühen Anfang ihres Saisonaufbaus. Ihre Form hat sie eher auf August und September ausgerichtet. Nebst dem Einzelstart wird sie in der Limmatstadt nach rund stündiger Pause auch mit der Staffel antreten.