- Karsten Warholm (NOR) sichert sich über 400 m Hürden überlegen sein 3. WM-Gold.
- Über 1500 m setzt es für Jakob Ingebrigtsen (NOR) wie bereits vor einem Jahr in Eugene eine empfindliche Niederlage ab.
- In Abwesenheit zweier grosser Namen gewinnt Marileidy Paulino (DOM) ihr erstes WM-Einzelgold.
400 m Hürden Männer: Warholm schlägt zurück
Karsten Warholm darf sich zum dritten Mal nach 2017 und 2019 Weltmeister über 400 m Hürden nennen. Der norwegische Weltrekordhalter setzte sich in 46,89 Sekunden vor Kyron McMaster von den Britischen Jungferninseln (47,34) durch und machte die Niederlage aus dem Vorjahr vergessen. Damals war Warholm auf der Zielgeraden regelrecht eingegangen und musste sich mit Platz 7 begnügen. Bronze ging an den US-Amerikaner Rai Benjamin (47,56), den Vizeweltmeister von Eugene.
Titelverteidiger Alison dos Santos verpasste die Medaillen als Fünfter. Ausgangs der Kurve touchierte der Brasilianer eine Hürde und fiel in der Folge aus der Entscheidung.
1500 m Männer: Ingebrigtsen sensationell geschlagen
Jakob Ingebrigtsen hat über 1500 m ein Déjà-vu der bitteren Art erlebt. Der norwegische Gold-Favorit musste sich wie bereits vor einem Jahr in Eugene mit Silber begnügen. Damals wurde der 22-jährige Ausnahmeläufer überraschend von Jake Wightman geschlagen. Der britische Titelverteidiger fehlte in Budapest verletzt. Und dennoch war es wieder ein Brite, der Ingebrigtsen vor der Sonne stand.
Josh Kerr, Olympiadritter von Tokio, überholte den Europameister und Olympiasieger auf der Zielgeraden und krönte sich in 3:29,38 Minuten zum Weltmeister. Ingebrigtsen (3:29,65), der sich früh an die Spitze gesetzt und das Tempo bestimmt hatte, muss damit weiter auf seinen ersten WM-Titel über 1500 m warten. Bronze holte in einem packenden Finale Ingebrigtsens Landsmann Narve Gilje Nordas (3:29,68).
400 m Frauen: Paulino nutzt Gunst der Stunde
Die neue Weltmeisterin über 400 m heisst Marileidy Paulino. Die Dominikanerin sorgte in der letzten Kurve für den Unterschied und nahm einen komfortablen Vorsprung auf die Zielgeraden mit. In 48,76 Sekunden setzte sie sich vor der Polin Natalia Kaczmarek (49,57) und Sada Williams (49,60) aus Barbados durch. Paulino war in Tokio Olympia-Zweite geworden und hatte an der WM in Eugene vor einem Jahr ebenfalls Silber geholt.
Mit Shaunae Miller-Uibo und Sydney McLaughlin-Levrone fehlten über die Bahnrunde gleich zwei prominente Namen. Miller-Uibo, die Titelverteidigerin von den Bahamas, war nach ihrer Babypause bereits im Vorlauf hängengeblieben. Die US-Amerikanerin Mc-Laughlin-Levrone musste für die Titelkämpfe verletzt passen. Die Weltrekordhalterin über 400 m Hürden ist im Juni in Paris erstmals als Profi die 400 m flach gelaufen. Einen Monat später hatte sie an den US-Meisterschaften mit 48,74 eine Jahresweltbestleistung aufgestellt.