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Leichtathletik Adams: «Das Kugelstossen hat mich gerettet»

Valerie Adams ist die erfolgreichste Kugelstösserin der Geschichte und am Mittwoch beim Diamond-League-Wettkampf im Hauptbahnhof Zürich die grosse Favoritin. Vor ihrem Durchbruch, der in zwei Olympiasiegen gipfelte, lag jedoch eine schwierige Jugend.

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SRF zwei überträgt am Donnerstag ab 20:00 Uhr das Diamond-League-Meeting «Weltklasse Zürich» live aus dem Letzigrund. Die Wettkämpfe gibt es auch hier im Livestream zu sehen.

Valerie Adams ist zweifache Olympiasiegerin und vierfache Weltmeisterin. Die 28-Jährige ist seit rund 3 Jahren ungeschlagen und hat in dieser Zeit 40 Wettkämpfe in Folge gewonnen. Sie lebt seit 3 Jahren in der Schweiz und wird von Jean-Pierre Egger und Werner Günthör trainiert. Spitzenschwinger Matthias Sempach gehört zu ihren Trainingspartnern.

Dies sind die mehr oder weniger bekannten Fakten zur 1,96 m grossen Neuseeländerin Adams. Doch wie wurde die imposante Frau, die am Mittwochabend im Zürcher HB ihren 41. Sieg in Serie feiern dürfte, zur besten Kugelstösserin der Geschichte? Die «sportlounge» hat Adams in Magglingen getroffen und mit ihr unter anderem über ihre Jugend gesprochen.

Erst auf der Strasse, dann in der Pflegefamilie

«Das Kugelstossen hat mich gerettet», sagt Adams klipp und klar. Ihre Mutter starb, als Teenagerin Valerie 15-jährig war. Als ihr Stiefvater sie daraufhin aus dem Haus warf, lebte Adams einige Tage auf der Strasse. «Danach kam ich in eine Pflegefamilie.»

In dieser Phase ihres Lebens hätte Adams auf die schiefe Bahn geraten können. «Ich hätte Alkohol trinken oder mit dem Rauchen anfangen können - oder schwanger werden», erzählt sie. Dazu kam es aber nicht. Adams verschrieb ihr Leben stattdessen voll und ganz dem Kugelstossen.

Rio als letztes grosses Ziel

Was folgte, ist eine Karriere, die ihresgleichen sucht. Die 1. Olympischen Spiele mit 19 Jahren, das 1. WM-Gold mit 22 Jahren, der 1. Olympia-Titel mit 23 Jahren. Das letzte grosse Ziel soll Rio 2016 sein, wo Adams ihren Olympia-Titel abermals verteidigen möchte.

Dem Nachwuchs verpflichtet

Danach soll aber Schluss sein. «Ich möchte unbedingt eine Familie gründen, Kinder haben», schwärmt Adams, die einen neuseeländischen Freund hat. «Ich liebe Kinder und wäre sicher eine gute Mutter.» Und schliesslich müsse sie doch für die nächste Kugelstoss-Generation von Neuseeland sorgen, fügt sie mit einem Schmunzeln an.

Vorher wird sie aber noch am Mittwoch ab 17:30 Uhr im Zürcher Hauptbahnhof zu bestaunen sein. Die Weltelite des Kugelstossens macht den Auftakt zum eigentlichen Diamond-League-Meeting vom Donnerstag im Letzigrund-Stadion. Nur allzu gerne würde Adams in ihrer Wahlheimat ein weiteres Mal triumphieren. Dagegen spricht eigentlich nichts.

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