Resultate
Mit dem früh im Programm figurierenden Rennen über 400 m Hürden wurde das Meeting im Letzigrund perfekt lanciert. Denn Hausherr Hussein ist ein wahrer Traumlauf gelungen, mit dem er das Publikum mächtig anheizen konnte. «Ich habe es mir erhofft, aber nicht zu 100 Prozent daran geglaubt», analysierte er seine Leistung. Denn auch 13 Tage nach seinem Gold-Coup spüre er noch immer eine Leere. «Deshalb war es schwierig, die Spannung nochmals voll aufzubauen.»
Doch der Europameister zeigte sich bei seinem ersten Treffen mit der Weltelite unerschrocken. Dabei hatte er von allen 8 Startenden den schlechtesten Referenzwert in Bezug auf die Saison-Bestleistung aufgewiesen.
Hussein: Schneller als der Olympiasieger
Der 25-Jährige riskierte alles - und die Rechnung ging zu seinen Gunsten auf. Zwar büsste Hussein auf den letzten Metern seine Spitzenposition, die er beim Einbiegen auf die Zielgerade innehatte, noch ein.
Der Thurgauer belegte aber mit seinem 4. Rang, dass ihn sein fulminanter Aufstieg nun auch in die Weltspitze katapultiert hat. Denn er bezwang unter anderen den Olympiasieger Felix Sanchez (7.) und Weltmeister Jehue Gordon (5.). In 48,70 Sekunden pulverisierte Hussein seine bisherige persönliche Bestmarke um 26 Hundertstel. Erst zum 2. Mal in seiner Karriere blieb der Schweizer unter 49 Sekunden.
Büchler: Über sich hinausgewachsen
Für Stabhochspringerin Nicole Büchler war die Ausgangslage komplett anders: Sie wollte sich für die verpatzte Heim-EM rehabilitieren. Prompt gelang der routinierten Seeländerin die Wiedergutmachung – und zwar in 2 Akten.
Zunächst übersprang sie im 2. Versuch 4,62 m und stellte damit Freiluft-Landesrekord auf. Um einen Zentimeter übertraf sie die Marke, die sie vergangene Saison in Luzern aufgestellt hatte. Später übersprang sie auch noch 4,67 m. Damit übertrumpfte sie auch noch ihre Besthöhe, die - in der Halle aufgestellt - bei 4,67 m lag. 4,67 m: Diese Höhe hätte ihr vor zwei Wochen EM-Gold eingetragen, im Weltklasse-Feld reichte sie ihr zu Platz 5.
Pusterla: Nahe am Podest
In der Weitsprung-Konkurrenz wusste auch Irène Pusterla zu überzeugen. In 6,65 m egalisierte die Tessinerin ihre Saison-Bestleistung. Um einen einzigen Zentimeter verpasste sie als Vierte den Sprung aufs Podest. Immerhin konnte sie sich für die missglückte Heim-EM rehabilitieren, als sie mit einer Bestweite von 6,39 m als 13. in der Qualifikation hängen blieb.
Mujinga Kambundji über 100 m (11,36 Sekunden) sowie Hürdensprinterin Noemi Zbären (13,12 Sekunden) zeigten solide Leistungen. Die zweifache EM-Finalistin Kambundji kam gleichwohl nicht über den letzten Rang hinaus. Zbären freute sich bei ihrer erstmaligen Teilnahme im A-Final von «Weltklasse Zürich» über ein «unglaubliches Erlebnis und eine zufriedenstellende Zeit nahe der 13er-Marke».
Staffel: Das nächste Debakel
Den erhofften Schlusspunkt konnten die Schweizerinnen bei ihrem Heim-Meeting dann nicht mehr setzen. Vielmehr schlossen sie nahtlos an das bittere Ende an, das die Heim-EM für die 4x100-Meter-Staffel genommen hatte. Diesmal passierte der gefürchtete Wechselfehler bei der letzten Ablöse. Lea Sprunger konnte den Stab von ihrer älteren Schwester Ellen nicht erreichen, weshalb die Schweiz disqualifiziert wurde.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.08.14 20:00 Uhr