Die von Franziska Rochat-Moser in Frankfurt gelaufene Marke hatte seit 1994 Bestand. Auf dem schnellen Stadtkurs rund um das Brandenburger Tor knackte Maja Neuenschwander diesen Rekord. Die 35-Jährige blieb auch erneut deutlich unter dem Olympia-Richtwert und verbesserte sich im Vergleich zu diesem Frühjahr bei ihrem Triumph in Wien um gut 3 Minuten.
Dafür war es ab Kilometer 25 umso schöner, als ich Frau um Frau aufsammeln konnte.
Damals auf dem Weg von der Siegerehrung zurück ins Hotel hörte sie zufällig den Song «Ein Hoch auf uns» von Andreas Bourani. Das gleiche Lied lief wieder vor dem Startschuss in Berlin. «Da wusste ich, der Tag wird gut», sagte die Bernerin hinterher mit einem Schmunzeln.
Schon der Saisoneinstieg war vielversprechend
Tatsächlich zeigte die Bernerin ein Rennen, das von A bis Z nach ihren Vorstellungen aufging. «Angefangen hat es zwar unruhig, da viele Frauen sehr schnell starteten. Ich musste in dieser Phase Geduld beweisen», führte Neuenschwander aus. «Dafür war es ab Kilometer 25 umso schöner, als ich Frau um Frau aufsammeln konnte.»
Im Gesamtklassement brachte die starke Leistung Neuenschwander den 6. Rang ein. Damit krönte die EM-Neunte von 2014 eine Traum-Saison, die mit den Siegen in Den Haag (Halbmarathon) und Wien vielversprechend begann und nun nach einer längeren Trainingsphase ihren Höhepunkt erfuhr.
Gewonnen wurde das Rennen von der Kenianerin Gladys Cherono in 2:19:25.
Kreienbühl schafft Olympialimite
Auch die Schweizer Männer waren in der deutschen Metropole schnell unterwegs. Der Zürcher Oberländer Christian Kreienbühl lieferte über die 42,195 km Massarbeit und unterbot als 18. in 2:13:57 die Olympialimite um 3 Sekunden. Adrian Lehmann pulverisierte in 2:15:08 seine Bestzeit.
Als Sieger lief Eliud Kipchoge (2:04:00) ein – das auf besondere Art. Denn der Kenianer bekundete ein Problem mit seinen Schuhen, die Innensohlen hatten sich abgelöst.
Sendebezug: Radio SRF 1, Mittagsbulletin, 27.09.2015 12:45 Uhr