Das Geld sei ursprünglich von einem Sponsor für den kenianischen Leichtathletik-Verband bestimmt gewesen. Ein Sprecher der IAAF bestätigte der Nachrichtenagentur AP am Sonntag, dass der Leichtathletik-Weltverband in diesem Fall bereits seine Ethikkommission eingeschaltet habe.
Neben Okeyo, Vizepräsident des kenianischen Verbandes, sollen sich auch dessen Präsident Isaiah Kiplagat und ein weiterer kenianischer Funktionär ungerechtfertigt bereichert haben. Laut Sunday Times soll das Trio bereits von der kenianischen Polizei vernommen worden sein.
Bach fordert harte Sanktionen
Derweil zeigte sich Thomas Bach tief geschockt über die Dimensionen des Dopingskandals im russischen Sport. Die Krise kann gemeistert werden, glaubt der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees , «aber nicht unbeschadet».
Bach forderte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa harte Sanktionen gegen aktiv Beteiligte und Hintermänner im russischen Dopingskandal. Die Politik sei klar: «Strafe für die Gedopten und ihre Hinterleute, Schutz für die sauberen Athleten. Und das muss für alle weltweit gelten.» Das IOC werde nicht zögern, «weitreichende Strafen gegen die Betroffenen - insbesondere den Ausschluss von zukünftigen Olympischen Spielen - zu verhängen», sagte der frühere Fecht-Olympiasieger am Sonntag.
Vorschlag zur wirkungsvolleren Dopingbekämpfung
«Nun müssen alle Massnahmen eingeleitet werden, damit der russische Leichtathletik-Verband gesäubert wird - man kann das nicht anders ausdrücken. Es muss dafür gesorgt werden, dass die russische Anti-Doping-Agentur und das Moskauer Kontroll-Labor wieder regelkonform werden. Hier ist die WADA gefordert, alle möglichen Massnahmen einzuleiten. Gleiches gilt für die IAAF in Bezug auf den russischen Leichtathletik-Verband», fügte Bach hinzu.
Um die Dopingbekämpfung noch wirksamer zu machen, habe das IOC vor einigen Wochen vorgeschlagen, das Anti-Doping-System von den Sportorganisationen unabhängig zu machen.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 13.11.2015, 22:50 Uhr.