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Leichtathletik Oscar Pistorius wird gegen Kaution freigelassen

Der unter Mordverdacht stehende Paralympics-Star Oscar Pistorius wird gegen Kaution zunächst freigelassen. Das entschied das Magistratsgericht in Pretoria. Die Staatsanwalt hatte seinen Verbleib in der Untersuchungshaft bis zum Prozess angestrebt.

«Die Staatsanwaltschaft hat nicht überzeugend genug für den 'vorsätzlichen Mord' argumentiert», sagte Richter Desmond Nair nach der viertägigen Verhandlung.

Nach der Entscheidung brachen Familienangehörige und Anhänger im Gerichtssaal in Jubelstürme aus. Pistorius selbst zeigte keine Regung. Die Familie des Opfers Reeva Steenkamp war im Gerichtssaal nicht anwesend.

Alkoholverbot

Die Kautionsauflagen sind scharf: Er muss eine Million Rand (rund 105'000 Franken) in Bargeld oder Bürgschaften hinterlegen, seine beiden Pässe abgeben und sich zwei Mal wöchentlich bei der Polizei melden. Er darf das Land nicht verlassen, keinen Flughafen betreten, keinen Kontakt zu Zeugen und Nachbarn haben und er darf keinen Alkohol trinken.

Vorsatz oder Irrtum?

Die Staatsanwaltschaft wirft Pistorius vor, am 14. Februar seine Lebenspartnerin Reeva Steenkamp vorsätzlich getötet zu haben. Laut Anklage schoss Pistorius viermal durch die geschlossene Badezimmertür seines Hauses. Die 29-jährige Reeva Steenkamp sei von drei Geschossen tödlich getroffen worden.

Der 26-Jährige gibt an, Steenkamp für einen Einbrecher gehalten und aus Versehen erschossen zu haben. Seine Anwälte argumentierten im Kautionsprozess, es bestehe keine Fluchtgefahr, weil ihr Mandant ein weltweit bekannter Sportler sei und überall erkannt werde.

Polizei-Skandal

Die Glaubwürdigkeit der Anklage war durch einen Polizei-Skandal erschüttert worden. Der leitende Ermittler Hilton Botha musste ersetzt werden, nachdem bekannt geworden war, dass Botha selbst unter dem Verdacht des versuchten Mordes steht.

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