- Persönliche Bestzeit: Im Juni glückt in Genf der Quantensprung von 56,09 auf 54,56 Sekunden
- Sieg in Luzern: Mit der zweitbesten Karrieremarke (54,74 Sekunden) lässt Fontanive ein starkes internationales Feld hinter sich
- Nummer 6 in Europa: Ein Ende des steilen Aufstiegs ist nicht absehbar
Nach den Freiluft-Wettkämpfen im 2016 machte Petra Fontanive eine Auslegeordnung. Im Alter von erst 27 Jahren zog sie den Rücktritt in Betracht. Denn die Olympia-Premiere in Rio mit dem Out im Vorlauf entsprach gar nicht ihren Vorstellungen.
Doch die Wirtschaftsökonomin mit einem Pensum von 60 Prozent als Teamleiterin auf einer Bank mutmasste auch, dass sie ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat. Also hängte sie eine weitere Saison an – mit der Aussicht, dass Ende 2017 definitiv Schluss sei.
An allen vorbeigezogen
Diese Zusatzschlaufe zahlte sich für die Zürcherin bereits vor dem definierten Höhepunkt mit der WM in London aus. Seit dem 10. Juni ist Fontanive so schnell wie noch nie unterwegs. Vor wenigen Tagen glückte ihr bei «Spitzenleichtathletik Luzern» eine Leistungsbestätigung.
Es ist sicher noch Luft nach oben da.
Dank einem beachtlichen Schlussspurt schob sie sich ganz an die Spitze und liess etwa Janieve Russell (Jam), die Siegerin des Diamond-League-Meetings von London, hinter sich. «Daran gewöhne ich mich gerne», jubelte Fontanive im Ziel.
Mit einer persönlichen Bestzeit von 54,56 Sekunden sagte die Athletin des TV Unterstrass auch dem Schweizer Aushängeschild Lea Sprunger (54,29) den Kampf an.
Neue Perspektiven
Mitten in Fontanives sportliches Hoch flatterte eine Einladung zum Diamond-League-Meeting in Rabat vom Sonntag ins Haus. «Ich freue mich sehr, dass es erstmals mit einem Auftritt auf dieser Stufe im Ausland klappt», sagt sie.
Danach steht ab 4. August die WM an. Die 28-Jährige ist guten Mutes: «Ich kann sicher noch etwas schneller werden.»
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 11.07.2017 22:15 Uhr