Er hätte im Diskuswerfen endlich stechen sollen: der deutsche WM-Trumpf. Doch die Olympia-Silbermedaillengewinnerin Kristin Pudenz erlebte an der Leichtathletik-WM in den USA einen Wettkampf zum Vergessen. Ein Schicksal, das sie derzeit mit ihren Landsfrauen und -männern teilt.
Statt Erfolge zu feiern, geht die Suche nach Erklärungen ob der Baisse im deutschen Team im Bundesstaat Oregon weiter. Der verpasste Finaleinzug von 5000-m-Läuferin Konstanze Klosterhalfen und der letzte Platz der zweifachen Europameisterin Gesa Krause im Final über 3000 Meter Steeple passen ins Bild.
Die Heim-EM im Hinterkopf
«Viele wissen im Hinterkopf, dass in diesem Jahr noch ein zweiter internationaler Wettkampf ist – und vielleicht wären die Ergebnisse besser gewesen, wenn die WM der einzige Höhepunkt gewesen wäre», sagte Diskuswerferin Claudine Vita, die mit Platz 5 für das bisher beste Ergebnis der deutschen Auswahl sorgte.
Tatsächlich steht mit den European Championships im Münchner Olympiapark (11. bis 21. August) für die Deutschen noch eine Heim-EM bevor. Doch auch eine WM, nebst Olympischen Spielen der am zweithöchsten gewichtete Anlass im Kalender der Leichtathletik, ist für Athletinnen und Athleten aus Deutschland eigentlich ein guter Zeitpunkt, um zu brillieren.
Hoffnungen ruhen nun auf Mihambo
Nebst Speerwerfer Julian Weber und Zehnkämpfer Niklas Kaul besitzt nur noch eine Athletin unter deutscher Flagge reelle Chancen, um den empfindlichen Nuller im Medaillenspiegel abzuwenden: Malaika Mihambo. Immerhin gehört die 28-Jährige im Weitsprung zu den grossen Favoritinnen.
Mihambo tritt in Eugene als Titelverteidigerin und Olympiasiegerin an. Ausgerechnet am letzten Wettkampftag könnte der Druck einer ganzen Nation nach einer verkorksten Weltmeisterschaft auf ihr alleine lasten.