Ihre Swiss-Athletics-Kollegen mussten sich lange gedulden, ehe sie Mujinga Kambundji zu ihrem Coup gratulieren konnten. Trotz später Stunde liessen es sich Hürdensprinter Jason Joseph und Stabhochspringerin Angelica Moser sowie einige Staffmitglieder nicht nehmen, in der Hotellobby auf die frischgebackene Bronzemedaillengewinnerin zu warten.
Es braucht diese vielen ‹knapp daneben Momente›, damit es dann einmal eben doch reicht.
Um kurz vor 02:00 Uhr war es soweit. Moser und Joseph hatten bereits im Stadion auf der Tribüne mit Kambundji mitgefiebert, nun konnten sie der Bernerin, die nach der Pressekonferenz noch zur Dopingkontrolle musste, endlich persönlich gratulieren.
Erleichtert ja, realisiert nein
Auch einige Stunden nach ihrem Bronze-Lauf konnte Kambundji noch nicht richtig realisieren, was ihr gelungen ist. Eine historische Medaille, die erste einer Frau an einer Leichtathletik-WM seit Anita Weyermann 1997, die erste Schweizer Sprintmedaille überhaupt.
Aber auch eine Medaille, die für so viele knappe Entscheidungen zu ungunsten der Schweizerin entschädigt. Und eine Medaille als Lohn für die unerschütterliche Zuversicht der 27-Jährigen, die immer an sich und ihre Chance geglaubt hat.
Kambundji sprach denn auch von einer grossen Erleichterung, obwohl knappe Entscheidungen in ihrem Sport ein Stück weit einfach dazugehören würden. «Bereits als ich jünger war habe ich als Neunte Finals verpasst oder wurde Vierte oder Fünfte. Es braucht diese vielen ‹knapp daneben Momente›, damit es dann einmal eben doch reicht. Heute hat es gereicht, an einer WM», freute sich die Bernerin.
Sendebezug: sportlive auf SRF info vom 02.10.2019 um 19:00 Uhr.
