Als amtierende Europameisterin über 400 m Hürden ist Léa Sprunger in die Saison 2019 gestiegen. Doch bei der WM-Fünften von 2017 passten heuer noch nicht alle Puzzleteile zusammen: Sie lief nie unter 55 Sekunden, blieb bei ihrer Saisonbestzeit von 55,13 Sekunden Anfang August in Bern klar über ihrer persönlichen Bestmarke von 54,29 Sekunden, aufgestellt 2017.
Ich weiss, dass ich hier schneller laufen muss.
Dennoch ist die 27-jährige Waadtländerin vor ihrem ersten WM-Einsatz in Doha positiv gestimmt. «Das Training ist sehr gut verlaufen. Ich bin zuversichtlich, dass es gut kommt», so Sprunger.
Die Geduld ist aufgebraucht
Doch dass sie diese Saison nie unter 55 Sekunden geblieben ist, strapaziert ihre Geduld. «Ich weiss, dass ich hier schneller laufen muss. Aber ich weiss auch, dass ich das kann.» In Doha macht Sprunger einen lockeren Eindruck. Sie sagt: «Ich fühle mich leicht und explosiv. Und das ist das, was ich brauche.»
Mit ihrer Bestmarke in diesem Jahr belegt Sprunger in der Jahresweltbestenliste Rang 17. Sollte sie an ihre persönliche Bestmarke kommen, liegt die erneute Qualifikation für den WM-Final drin. Doch Sprunger weiss: «Jetzt muss einfach alles zusammenpassen.» Und der Kopf müsse auch ein bisschen helfen.
«Katastrophale Bedingungen» vorerst ausblenden
Ausblenden will Sprunger die Bedingungen in Katar, die immer wieder zu reden geben. Die Romande bezeichnet sie als «katastrophal». Sie hofft, dass im Nachgang der WM die richtigen Schlüsse gezogen werden. Aber jetzt sei nicht die Zeit, sich damit zu beschäftigen. Jetzt muss sie die beste Zeit des Jahres laufen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 30.9.2019, 19:00 Uhr