Das helvetische Team in Moskau ist zwar so gross wie seit 20 Jahren nicht mehr. Doch die (nach dem Startverzicht von Marathon-Läuferin Patricia Morceli noch) 9 Einzelathleinnen, 4 Einzelathleten sowie die Frauenstaffel setzen sich primär zum Ziel, ihre Selektionsleistung zu bestätigen und besser als der Melderang abzuschneiden. Sie betrachten den Wettkampf als bedeutende Etappe auf dem Weg in Richtung Heim-EM 2014.
Die Schweizer Hoffnungen ruhen auf Stabhochspringerin Nicole Büchler. Mit 4,61 m belegt sie Platz 14 in der Jahresweltbestenliste. Dieses Potenzial erlaubt der Bielerin, den Finalvorstoss (Top 8) ins Visier zu nehmen. Hinter der Gesundheit Büchlers steht jedoch ein Fragezeichen. Wegen einer Infektionskrankheit reiste sie erst mit zwei Tagen Verspätung nach Moskau.
Die letzten Schweizer, welche an einer WM um die Medaillen kämpfen konnten, waren 2007 Marathonläufer Viktor Röthlin (3.) und Dreispringer Alexander Martinez (8.).
Nur ein Schweizer Stadion-Athlet
Im Schweizer Team klaffen trotz der beachtlichen Grösse einige Lücken. So ist Alex Wilson bei den Männern der einzige Stadion-Athlet. Der Basler hat die Limite über 100 und 200 m erfüllt, wird aber nur über die halbe Bahnrunde antreten. Die restlichen Startplätze der Männer gehen auf das Konto der Marathon-Läufer Christian Kreienbühl und Michael Ott, die nicht das Niveau eines Viktor Röthlin aufweisen, sowie des bereits 42-jährigen Gehers Alex Florez.
Die Frauen stellen mit der Marathonläuferin Renate Wyss sowie den 20-km-Geherinnen Marie und Laura Polli ein Trio, das auf der Strasse antritt. Somit verbleiben für das Stadion nebst Büchler die Siebenkämpferinnen Ellen Sprunger und Linda Züblin, die 6000 Punkte anpeilen, die junge Hürdensprinterin Noemi Zbären, die noch vier Zehntel vom Rekord der derzeit verletzten Lisa Urech entfernt ist, die 200-m-Läuferin Mujinga Kambundji und die Steeplerin Fabienne Schlumpf.
Gleich drei Geschwister-Paare
Bemerkenswert ist, dass drei Schwestern-Paare im Team stehen. Neben den Waadtländerinnen Ellen und Lea Sprunger sowie den Tessinerinnen Marie und Laura Polli sind dies die Jurassierinnen Aurélie und Fanette Humair. Eine solche Konstellation hat es noch nie gegeben.