Die Qualifikationshöhe für den Final der Stabhochspringerinnen liegt bei 4,60 m. Diese ist an Titelkämpfen in der Regel ein theoretischer Wert – er wird selten von einem Dutzend erbracht.
Breites Feld, keine Überfliegerin
Diesmal scheint die Ausgangslage eine andere. Eine Überfliegerin fehlt zwar, aber nach Einschätzung von Nicole Büchler «gibt es sicher 10 Athletinnen, die 4,80 m springen können». Die Bielerin hat diese Marke in ihrer Karriere auch schon geknackt, allerdings nicht diesen Sommer.
Dafür überquerte sie ihre Saisonbesthöhe von 4,73 m vor einem Monat ausgerechnet im Olympia-Stadion von London. Auf derselben Anlage, auf der nun die WM-Medaillen vergeben werden.
Ich war diesen Sommer nie richtig fit.
Trotz ihrer Routine ist die Bielerin nervös. «Ich werde mit dem Alter nicht ruhiger», sagt sie. «Aber die Nervosität eröffnet die Chance, einen aus der Reserve zu locken.» Büchler schlägt sich schon die ganze Saison über mit kleineren Verletzungen herum. Aktuell plagen sie Probleme in der Hüfte. «Ich war diesen Sommer noch nie ganz fit. Ich springe nicht so gelöst wie noch vor anderthalb Jahren», hält sie fest.
Moser: der Wettkampf-Typ
Angelica Moser hat hohe Ambitionen: «Die Form stimmt, das Ziel ist der Final, ich weiss, dass ich 4,60 springen kann», fügt die 19-jährige Zürcherin an.
Die Olympia-Teilnehmerin reüssierte schon mehrfach im entscheidenden Moment, sie gilt als Wettkampf-Typ. Die Goldmedaillen vom Olympia-Festival der Jugend, der U20-EM, der U20-WM und der U23-EM zeugen davon.
Sendebezug: SRF zwei, «sportflash», 03.08.2017 20:00 Uhr