Mujinga Kambundji ist bereit für grosse Taten. Zurückhaltung bei der Zielsetzung? Dämpfen der Erwartungen vor dem Grossanlass? Nicht bei der 30-jährigen Sprinterin. Es scheint, als ob die WM in Eugene für die Bernerin nicht früh genug beginnen kann.
Purzeln die Schweizer Rekorde weiter?
«Das Training war gut, ich fühle mich gut. Ich bin schon ein bisschen nervös, aber überzeugt, dass ich gut drauf bin», sagt Kambundji, die sich im Pre-Camp den letzten Schliff geholt hat.
Näher beschreiben, woher diese Überzeugung kommt, kann sie nicht. «Es ist einfach so ein Gefühl. Nach dem Citius-Meeting in Bern habe ich gemerkt, dass ich noch einmal einen Schritt vorwärtsmachen konnte.» Die Zielsetzung ist so klar wie einfach: schneller laufen als bisher in dieser Saison und in den Finals vertreten sein.
Wenn man bedenkt, dass Kambundji sowohl über 100 als auch über 200 m dieses Jahr schon Schweizer Rekorde aufstellte, lässt das doch auf einiges hoffen.
Dicht gedrängtes Programm
Im Idealfall wird Kambundji, die in der Nacht auf Sonntag Schweizer Zeit ins Geschehen eingreift, 8 Einsätze in 8 Tagen bestreiten. Ein Mammutprogramm, das sie sehr gerne auf sich nehmen würde. «Holz anfassen», lacht sie, darauf angesprochen. Die passionierte Langschläferin bestreitet aber auf jeden Fall all ihre Wettkämpfe in der Nachmittagssession – was ihr entgegenkommt.
«Ich hatte mega Freude, als ich das gesehen habe. Alles am Abend ist perfekt, so wie in Doha damals», sagt Kambundji. Vor drei Jahren holte sie bekanntlich in der katarischen Hauptstadt über 200 m die Bronzemedaille.
Chancen auf Edelmetall hat sie in allen Disziplinen. Selbst hält sie die 4x100-m-Staffel für am aussichtsreichsten. «Dort kann aber auch sehr viel passieren. Das Ziel ist zunächst, in den Final zu kommen. Dann fängt es wieder von vorne an.»