5 Jahre nach ihrem letzten Auftritt an einer WM hat Caster Semenya in Eugene ihr Comeback an internationalen Titelkämpfen gegeben. Die 31-Jährige trat im Vorlauf über 5000 m an, lief der Konkurrenz aber hinterher.
2017 hatte Semenya in London zum dritten Mal den WM-Titel über 800 m gewonnen. Aufgrund eines zu hohen Testosteronspiegels ist es ihr aber seither untersagt, auf ihrer Paradestrecke anzutreten – es sei denn, sie senkt diesen Wert mittels Medikamente unter einen bestimmten Grenzwert. Gegen diese Regel kämpft Semenya seit Jahren an.
Ein ungelöstes Problem
Es war in Semenyas Vorlauf augenscheinlich, dass die kräftige Südafrikanerin gegen ihre leichtfüssigen Konkurrentinnen chancenlos war. «Sie hat einen Körperbau für den 800er, vielleicht für den 400er, aber sicher nicht für den 5000er», ordnete SRF-Experte Viktor Röthlin ihren Auftritt ein.
Es sei grundsätzlich eine sehr schwierige Thematik, findet Röthlin. «Aber ich glaube, es ist nicht die Lösung zu sagen, dass man mit einem zu hohen Testosteronspiegel 100 und 200 m laufen darf und dann ab 5000 m wieder. Ich weiss auch nicht, was es für eine Lösung gibt. Vielleicht braucht es eine dritte Kategorie, aber auch das ist schwierig», so der Marathon-Europameister von 2010.
World-Athletics-Präsident Sebastian Coe hat im Rahmen der Titelkämpfe angedeutet, dass die Regeln im Laufe dieses Jahres angepasst werden könnten. Wahrscheinlich aber nicht in einer Weise, die Semenya erlauben würde, wieder über ihre Paradestrecke zu starten. Sie bleibt ein laufendes Mahnmal für ein ungelöstes Problem.