Yasmin Giger ist an der WM in Eugene im Halbfinal über 400 Meter auf der Strecke geblieben. Eine Überraschung ist das nicht. Selbst wenn die 22-Jährige im Halbfinal in den Bereich ihrer persönlichen Bestleistung (55,25 Sekunden) gekommen wäre, hätte dies nicht für einen Platz im Final gereicht.
Giger beendete ihren Halbfinal in 56,31. Damit war sie auch von ihrer Saisonbestleistung (55,90), die sie im Vorlauf aufgestellt hatte, ein ganzes Stückchen entfernt. Im Heat mit Weltrekordhalterin Sydney McLaughlin verlor Giger auf Bahn 2 schnell den Anschluss. In der Folge musste sie ihr eigenes Rennen laufen.
Wettschulden sind Ehrenschulden
«Die Batterien waren leer, das hat man gesehen», sagte die U20-Europameisterin von 2017 im anschliessenden Interview. «Wenn die anderen schnell losgehen und man hinten ist, wird es schwierig», so Giger. Dennoch seien die Titelkämpfe für sie sehr inspirierend gewesen. «Es hat mir gezeigt, dass man auch an sich selber glauben darf.»
Noch am Vortag hatte Giger nicht so recht an sich selber beziehungsweise an einen Platz im Halbfinal geglaubt. Entsprechend ging sie mit der SRF-Crew vor Ort eine Wette ein – und löste ihre Schulden im Interview ein. Für die 22-Jährige ist nun in Oregon noch der Start mit der 4x400-m-Staffel vorgesehen.
Für den Final der besten Acht haben sich gleich vier US-Amerikanerinnen qualifiziert. McLaughlin stellte mit 52,17 die mit Abstand beste Zeit aller Halbfinalistinnen auf. Einzig Femke Bol blieb wie die Weltrekordhalterin unter 53 Sekunden. Die Niederländerin lief 52,84 und wird im Kampf um die Medaillen wohl ein Wörtchen mitreden. Ihre Bestzeit liegt bei 52,03.