- Mujinga Kambundji gewinnt ihren Vorlauf über 100 m und zieht als sechstschnellste Athletin ohne Probleme in den Halbfinal ein. Ajla Del Ponte und Géraldine Frey scheiden dagegen aus.
- Jason Joseph erreicht an der WM in Eugene über 110 m Hürden die Halbfinals.
- Chiara Scherrer zeigt einen guten Vorlauf über 3000 m Steeple, verpasst aber den Final.
- Julien Bonvin bleibt über 400 m Hürden im Vorlauf hängen.
Mit einer Zeit unter 11 Sekunden gab sich Mujinga Kambundji in ihrem Vorlauf über 100 m keine Blösse. In 10,97 s gewann sie den Heat vor der jungen Amerikanerin Melissa Jefferson und sicherte sich das Ticket für die WM-Halbfinals, die in der Nacht auf Montag ab 02:35 Uhr stattfinden (live auf SRF zwei und in der Sport App).
Kambundji liess sich die sechstschnellste Zeit aller Athletinnen notieren und dürfte auch für die Vorschlussrunde gerüstet sein. Am schnellsten war die Britin Dina Asher-Smith (10,84 s), wobei die jamaikanischen Mitfavoritinnen Shelly-Ann Fraser-Pryce (Zweite mit 10,87 s) oder auch Elaine Thompson-Herah (11,15) ihre Karten noch nicht aufdeckten.
«Es geht noch besser», bilanzierte Kambundji nach ihrem Lauf. Die Lockerheit, die sie an den Tag legte, sei gut, fand die Bernerin. Jedoch gelte es, im Halbfinal noch einen Zacken zuzulegen. Der Final geht ebenfalls in der Nacht auf Montag ab 04:50 Uhr Schweizer Zeit über die Bühne.
Del Ponte und Frey scheiden aus
Kambundji musste sich nach getaner Arbeit als Trösterin betätigen. Denn ihre Landsfrauen Ajla Del Ponte und Géraldine Frey schafften den Cut nicht. Besonders Del Ponte, die die geforderte Quali-Marke mit ihrer Zeit von 11,41 s um 23 Hundertstel verpasste, war über ihre Leistung bitter enttäuscht. Noch im letzten Sommer hatte die Tessinerin bei den Olympischen Spielen in Tokio Rang 5 belegt.
Wie Del Ponte belegte auch Géraldine Frey in ihrem Vorlauf den 5. Platz. Mit 11,30 s blieb sie 7 Hundertstel über ihrer persönlichen Bestleistung, die sie an den Schweizer Meisterschaften aufgestellt hatte. Ihrer WM-Premiere bei der Elite konnte die 25-jährige Zugerin unter dem Motto «Erfahrungen sammeln» aber auch Positives abgewinnen.
Joseph im Halbfinal
Im Vorfeld der WM hatte Jason Joseph den Vorstoss in den WM-Final über 110 m Hürden als klares Ziel formuliert. Den ersten Schritt hat der Basler am Samstagabend Schweizer Zeit gemacht. In seinem Vorlauf klassierte er sich in 13,49 Sekunden auf dem 4. Platz und schaffte damit die direkte Qualifikation für den Halbfinal. Der Schnellste aller Vorläufe war der Amerikaner Grant Holloway mit 13,14 Sekunden, Joseph belegte Gesamtrang 16.
«Es war ein Krampf. Ich glaube, ich hatte noch nie ein so anstrengendes Rennen. Die Qualifikation für den Halbfinal ist die Hauptsache», analysierte der 23-Jährige. Für den Halbfinal, der am Sonntagabend Schweizer Zeit stattfindet, erwartet er eine Steigerung: «Ich muss einfach sauberer laufen, dann liegen 13,20 Sekunden drin.»
Scherrer verpasst Final knapp
Am 18. Juni hatte Chiara Scherrer in Paris über 3000 m Steeple in 9:20,28 Minuten einen Schweizer Rekord aufgestellt. Ihre gute Form stellte die Toggenburgerin auch an der WM in Eugene unter Beweis. In ihrem Vorlauf lief sie in 9:22,15 auf den 9. Platz und blieb damit nur knapp über ihrer Bestleistung. Für den Vorstoss in den Final reichte diese starke Leistung allerdings nicht.
Bis rund 800 m vor dem Ziel konnte Scherrer mit der Spitze mithalten. Nach einer Tempoverschärfung verlor sie dann aber den Anschluss. Insgesamt belegte sie Rang 18, den Final der besten 15 verpasste sie um 1,13 Sekunden. «Ich hatte lange eine gute Position, dann hat mir ein bisschen die Kraft gefehlt», so die 26-Jährige. Vorlauf-Schnellste war die für Kasachstan startende Norah Jeruto in 9:01,54 Minuten.
Bonvin im Vorlauf out
Julien Bonvin, wie Scherrer WM-Debütant, vergab über 400 m Hürden eine gute Chance, die Halbfinals zu erreichen. Der 23-jährige Walliser blieb im von Weltrekordhalter Karsten Warholm (NOR/49,34) gewonnenen Heat mit 50,40 Sekunden deutlich über seiner Bestmarke (49,30) und wurde auf den letzten Metern vom Kenianer Moitalel Naadokila (50,19) noch vom geforderten 4. Rang verdrängt. Der Zürcher Dany Brand konnte aufgrund einer Coronavirus-Infektion nicht starten.