- Aus Schweizer Sicht sorgt Audrey Werro an der heftig verregneten Athletissima in Lausanne für das Highlight.
- Die 800-m-Läuferin klassierte sich als Zweite erstmals im Rahmen der Diamond League auf dem Podest.
- Über 100 m Hürden schafft es auch Ditaji Kambundji in die Top 3. Gleiches gelingt Simon Ehammer im Weitsprung.
- Hier geht es zu den weiteren Entscheidungen in Lausanne.
800 m Frauen: Werros grandioser Schlussspurt
Seit wenigen Wochen hat Audrey Werro die Matura im Sack und setzt voll auf die Karte Sport. Dies zahlte sich in Lausanne bereits aus. In einer Zeit von 1:57,34 Minuten lief die Freiburgerin als Zweite erstmals in der Diamond League auf das Podest. Ihren Schweizer Rekord verpasste Werro nur um 9 Hundertstel.
Dabei war die 21-Jährige nach rund 625 m ins Straucheln und aus dem Tritt geraten. Doch dann drehte Werro unwiderstehlich auf: Eingangs der Zielgeraden lag sie noch auf Rang 6, überholte auf den letzten 100 m aber noch 4 Kontrahentinnen. An der überlegenen Siegerin Keely Hodgkinson gab es aber kein Vorbeikommen. In 1:55,69 lief die Britin einen Meetingrekord.
«Ich hatte einige Schwierigkeiten, mich zu positionieren. Aber ich habe es geschafft, sehr gut abzuschliessen. Ich muss mich trauen, mich durchzusetzen», kommentierte Werro ihre Leistung.
100 m Hürden: Ditaji Kambundji läuft auf das Podest
Wie Werro klassierte sich auch Ditaji Kambundji in den Top 3. Für die Hürdensprinterin war dies im Rahmen der Diamond League indes keine Premiere, schliesslich hat die Bernerin auf dieser Stufe schon einmal ein Rennen gewonnen (2024 in Doha). Kambundji lief in 12,54 Sekunden als Dritte ins Ziel. Zu Platz 2 fehlte ihr der Wimpernschlag von 0,01. Nadine Visser aus den Niederlanden gewann den Wettkampf in einer Zeit von 12,45. Zum sintflutartigen Regen meinte Kambundji lachend: «Ich glaube, ich werde nie mehr trocken.»
Weitsprung Männer: Nur Anvarov besser als Ehammer
Besonders zu schaffen machte der heftige Regen den Weitspringern. Gegen Ende des Wettkampfs hatte sich unter dem Absprungbalken so viel Wasser angesammelt, dass diverse Athleten auf den letzten oder sogar die beiden letzten Versuche verzichteten.
Am besten kam Anvar Anvarov aus Usbekistan mit den schwierigen Bedingungen zurecht. Mit 7,84 m gewann er den Wettkampf. Simon Ehammer sicherte sich den 2. Platz (7,72 m). Bezeichnenderweise realisierten beide Athleten ihre Bestweite mit dem ersten Versuch, als der Regen noch nicht ganz so stark war.
110 m Hürden: Joseph im Regen chancenlos
Auf der kurzen Hürdenstrecke sahen die Zuschauer auf der Pontaise einen dreifachen amerikanischen Sieg. Cordell Tinch setzte sich in der angesichts der misslichen Verhältnisse sehr guten Zeit von 12,98 Sekunden überlegen vor Jamal Britt und Trey Cunningham durch. Jason Joseph hatte einen schweren Stand und lag von Beginn an im Hintertreffen. Seine Zeit von 13,28 reichte zum 6. Schlussrang.
So erging es den übrigen Schweizer:innen
- Sprinter Timothé Mumenthaler lief über 100 m bei der Machtdemonstration von Oblique Seville (JAM) auf den 8. Platz (10,41 Sekunden).
- Über 200 m kam Léonie Pointet in 23,23 Sekunden nicht über Rang 8 hinaus.
- 5000-m-Läufer Jonas Raess musste sich in 13:28,89 Minuten mit Platz 15 begnügen.
- Ian Pelizza wurde über 800 m Achter (1:44,77 Minuten).
- Der Stabhochsprung-Wettkampf der Frauen mit Angelica Moser und Lea Bachmann, der nicht zu den Diamond-League-Disziplinen zählt, musste aufgrund der misslichen Bedingungen nach der 2. Höhe (4,35 m) abgebrochen werden.